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"1694 guten Tag...meine Stimme hat sich geändert", sagt der Amateurfunker dem Kapitän der Aerolíneas Argentínas-Boeing 737-200. Anschließend gibt er ihm die Erlaubnis, auf der Startbahn 13 des Aeroparque Jorge Newbery für den Start zu beschleunigen und in Richtung Bariloche abzuheben.
Dabei hat er sich offenbar bei den Vektordaten geirrt - und das Misstrauen der Piloten geweckt. Denen gelang es schließlich wieder, sich mit dem Tower in Verbindung zu setzen. Die Fluglotsin alarmierte die Flughafenpolizei, die den Amateurfunker noch auf dem Flughafengelände fassen konnte.
Wie die Agentur "ADNSUR" berichtet, stellte die argentinische Flugsicherungsgesellschaft EANA für eine halbe Stunde den gesamten Flugbetrieb auf dem Stadtflughafen von Buenos Aires ein.
Außerdem wies sie alle Cockpit-Crews, die sich im Anflug auf den Flughafen befanden, an, sich beim geringsten Zweifel mit dem Tower in Verbindung zu setzen.
Der knapp 60-jährige Amateurfunker hatte 2009 seine Lizenz als Privatpilot erworben. Ihm droht nun eine Gefängnisstrafe von bis zu acht Jahren. Sein Eingriff in den Flugverkehr hätte zu dramatischen Unfällen führen können.
Die EANA hat die Sicherheitsvorschriften nach dem Vorfall verschärft. Die Polizei hält Einzelheiten darüber, wie es dem Amateurfunker gelungen ist, die Funkverbindung zwischen Piloten und Tower zu stören, geheim - und versucht so, Nachahmungstaten zu verhindern. Ende November treffen sich Staats- und Regierungschefs zum G20-Gipfel in Buenos Aires.
© aero.de | Abb.: Aeropuertos Argentina 2000 | 21.11.2018 15:11
Kommentare (6) Zur Startseite
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Der Hinweis auf eine geänderte Stimmenlage und die Angabe einer falschen Piste klingen wie ein Idiotentest - zumindest in D.
Wenn man eine solche Aktion startet, weiss man doch, wie die Behörde reagieren (können).
Weshalb konnte der "Amateurfunker" überhaupt festgenommen werden?
P.S.: Hat der "Amateurfunker" die Funkanlage "einfach nur" gekapert?
Dieser Beitrag wurde am 24.11.2018 02:01 Uhr bearbeitet.
Dementsprechend war das sicherlich kein stinknormales Funkgerät.
Über das "wie" schweigen sich die Behörden aus nachvollziehbaren Gründen ja aus. Rein technisch gesehen ist das aber eine durchaus bewundernswerte Leistung des Störers.
Es ist doch erschreckend, wenn man bedenkt, wie viel getan wird, damit sich bloß kein Hacker in das Flugzeug einloggen kann, aber scheinbar ein stinknormales Funkgerät für die Herbeiführung einer Katastrophe ausreicht!?
Wir bedenken offensichltich zu selten, welche Möglichkeiten Kriminelle haben, wenn sie sich außerhalb der digitalen Welt betätigen. Das kann noch fatale Folgen haben - Zwangshandy droht :-)
@sunjet: die 737-200 soll im Jahr 2019 ausgemustert werden und ist für diesen Flug sogar noch eingeplant: http://info.flightmapper.net/de/flight/Aerolineas_Argentinas_AR_1694 Woher hast du dein Wissen? Sind die Angaben, die ich verlinkt habe falsch?
Gruß, 25.1309