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"Eine Regierung liegt falsch, wenn sie unser Eigentum verkaufen will, ohne mit der Bevölkerung darüber zu sprechen", sagte der Kandidat der Arbeiterpartei PT Fernando Haddad am 20. September. "Wenn es eine juristische Möglichkeit gibt, (den Deal, Red.) rückgängig zu machen, werden wir das sicher tun", zitiert ihn die "Moneytimes".
Haddad tritt stellvertretend für Lula Ignácio da Silva zu den Wahlen an. Umfragen prognostizieren ihm Ende September 22 Prozent der Wählerstimmen.
Ciro Gomes, sein Konkurrent aus der Demokratischen Arbeiterpartei PDT, sieht das geplante Joint Venture der beiden Flugzeugbauer ebenfalls kritisch. Ihm zufolge ist es "heimlich (zustande gekommen, Red.) und absolut bedrohlich für die nationale Sicherheit Brasiliens."
Sollte der Deal noch in diesem Jahr zustande kommen, werde er ihn im Falle eines positiven Wahlausganges wieder rückgängig machen. Das schreibt die "ÉpocaNegócios". Ciro Gomes hat in aktuellen Umfragen elf Prozent der Wähler hinter sich.
Ein anderer Spitzenkandidat befürwortet den Deal. "Wenn Boeing eine Einigung erzielt, die gut für sie und für uns ist, soll sie mir willkommen sein. Wir können uns nicht von der Welt isolieren. Wenn du eine Partnerschaft eingehen kannst, bei der alle gewinnen, kommt sie sehr recht", zitierte "uol" den rechtskonservativen Spitzenkandidaten Jair Bolsonaro im Januar 2018. Umfragen sehen ihn aktuell mit 28 Prozent der Stimmen in Führung.
Wie "ÉpocaNégocios" berichtet, peilen Embraer und Boeing an, ihr Joint Venture bis zum 5. Dezember 2018 weitestgehend unter Dach und Fach zu bringen. Inzwischen sind beide mit einer PR-Offensive an die Öffentlichkeit getreten und werben auf einer eigens eingerichteten Homepage für den Deal.
Am 7. und am 28. Oktober wählen die Brasilianer in zwei Wahlgängen ihren neuen Präsidenten. Im Januar 2019 wird er vereidigt.
© aero.de | Abb.: Embraer | 30.09.2018 09:04
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