"WirtschaftsWoche"
Älter als 7 Tage

Germania wird zum "Abwicklungsfall"

Germania Airbus A319
Germania Airbus A319 am Flughafen Hamburg, © Michael Penner

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BERLIN - Germania droht laut einem Medienbericht nach der Insolvenz das Aus. Der Rechtsanwalt Rüdiger Wienberg übernimmt die Rolle des vorläufigen Insolvenzverwalters. Die Airline hielt den Antrag auf Gläubigerschutz am Montag zunächst über Stunden geheim, um die Flotte in Deutschland zu grounden.

Germania rutscht direkt in eine Regelinsolvenz. Für ein Verfahren in Eigenregie wäre ein Massekredit nötig gewesen - die Finanzspritze hätte die vorübergehende Aufrechterhaltung des Flugbetriebs ermöglicht, war laut einem Bericht der "WirtschaftsWoche" jedoch bei keiner Bank zu bekommen.

Den Massekredit hätte Germania im Laufe des Insolvenzverfahrens vor allen anderen offenen Posten zurückbezahlen müssen. Ein solches Modell griff im Oktober 2017 bei Air Berlin, als die staatliche KfW-Bank der Airline nach dem Insolvenzantrag 150 Millionen Euro zur Verfügung stellte.

Dass sich nun bei Germania kein Geldgeber darauf eingelassen hat, deutet darauf hin, dass die Lage der Airline schlechter ist als bisher kommuniziert und kein Gegenwert für ein signifikantes Kreditvolumen mehr vorhanden ist.

Grounding um 01:11 Uhr

Laut "WirtschaftsWoche" droht Germania ein "Abwicklungsfall" zu werden - das definitive Ende der Airline. Wie das Magazin weiter berichtet, stellte Germania den Insolvenzantrag bereits am Montag gegen 13 Uhr, hielt ihn aber bis in die Nacht geheim, um zunächst alle Flugzeuge nach Deutschland zurückzuholen.

Zwei für Montagabend geplante Nachtflüge nach Tel Aviv und Beirut hatte Germania nach Informationen von aero.de kurz vor dem Boarding zunächst um 24 Stunden verschoben, damit Crews und Flugzeuge das Grounding nicht außerhalb Deutschlands ereilt.

"Nach Landung der D-ASTO / ST3711 FUE-NUE wurden wir ebenfalls informiert, dass das AOC entzogen wurde aufgrund der Anmeldung der Insolvenz", sagte eine mit der Sache vertraute Person aero.de. Der Airbus A319 war Dienstagnacht um 01:11 Uhr in Nürnberg gelandet - seither bleiben alle Flugzeuge von Germania am Boden.

Airbus sucht neuen Partner für Werkslinie

Das Grounding von Germania legt den Airbus-Werksverkehr auf Eis - bisher hatte Germania das Mandat für die direkten Mitarbeiter-Flüge zwischen Finkenwerder und Toulouse. Nach Informationen von aero.de hat Airbus am Dienstag erste Flugreisen abgesagt oder Mitarbeiter in dringenden Fällen auf verfügbare Linienflüge umgebucht.

Es werde derzeit eine alternative Airline für den werktäglichen Pendelverkehr gesucht, hieß es.
© aero.de | Abb.: Flughafen Berlin, Flughafen Nürnberg | 05.02.2019 14:34


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