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Experte: Germania hat kaum Vermögenswerte

Germania Boeing 737
Germania Boeing 737, © Flughafen Erfurt, Alice Koch

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FRANKFURT - Bei der insolventen Fluggesellschaft Germania sind nach Einschätzung eines Fachjuristen wahrscheinlich nur geringe Vermögenswerte vorhanden.

Es sei daher fraglich, ob die Masse für ein reguläres Insolvenzverfahren ausreiche, sagte der Anwalt Werner Meier von der internationalen Wirtschaftskanzlei Simmons&Simmons am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. "In der letzten vorliegenden Bilanz aus dem Jahr 2016 sind sehr hohe Leasingraten genannt. Wahrscheinlich verfügte Germania über keine eigenen Flugzeuge mehr."

Die Frage, ob die Start- und Landerechte nach EU-Recht gehandelt werden dürfen, ist umstritten. Die EU-Kommission verneint dies, aber die deutsche Vergabestelle im Verkehrsministerium sieht dies anders in Fällen, in denen diese Rechte an einen Käufer übertragen werden, der anschließend auch die zugehörigen Strecken bedient, so der Anwalt.

Für andere Gesellschaften wertvoll seien aber nur Slots an Flughäfen mit engen Kapazitäten. Hier habe Germania nur in Düsseldorf und eventuell Berlin etwas zu bieten. Denkbar sei auch eine Veräußerung der beiden bislang nicht insolventen Töchter in Bulgarien und der Schweiz, die mit jeweils zwei Flugzeugen aber sehr kleine Einheiten seien.

Dass Germania anders als die Air Berlin nicht mit einem Überbrückungskredit in der Luft gehalten wurde, deutet nach Auffassung Meiers darauf hin, dass die Bundesregierung keine Sanierungsperspektive gesehen habe. Entsprechende Gespräche mit einer privaten Investorengruppe über 15 Millionen Euro waren am Montag gescheitert.

Eine staatliche Hilfe wäre schon wegen der extrem unsicheren Rückzahlungsperspektive nach EU-Beihilferecht nicht zulässig gewesen. Meier vertritt nach eigenen Angaben eine Gruppe von Finanzgläubigern im Insolvenzverfahren um die Air Berlin.

Derzeit prüft der vorläufige Insolvenzverwalter Rüdiger Wienberg die vorhandenen Vermögenswerte und die Perspektiven zur Fortführung des bereits am Dienstag eingestellten Flugbetriebs. Über die Eröffnung des regulären Insolvenzverfahrens entscheidet das Amtsgericht Berlin-Charlottenburg.

Die knapp 1.700 Beschäftigten sollen bis einschließlich März von der Arbeitsagentur Insolvenzgeld erhalten, das zunächst über einen Bankkredit finanziert werden müsste.
© dpa-AFX, aero.de | 06.02.2019 13:07

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Beitrag vom 09.02.2019 - 17:19 Uhr
 http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/germania-dubiose-deals-vor-der-insolvenz-a-1252315.html

deshalb ist von Flugzeugen da nichts mehr zu finden in der Bilanz.
Beitrag vom 06.02.2019 - 23:24 Uhr
in der Bilanz ist von eigenen Maschinen nichts zu finden. Entweder sind die so alt daß sie auf ß Restwert abgeschrieben sind oder per "sell and lease back" oder ähnlichem inzwiscen auch zu Geld gemacht.
Beitrag vom 06.02.2019 - 23:17 Uhr
Danke für die ganzen Rückmeldungen.
Mir ging es darum herauszufinden, kann man über die Bilanz etwas über Eigentum an Flugzeugen erfahren? Ich habe Berichte gelesen das alles geleast ist und andere die sagen 3 sind im Eigentum. Dann hieß es ein A321 wäre dabei oder die drei sind bei den schweizer und bulgarischen Ablegern, also nicht in D. Die haben aber keinen A321 in Betrieb. Also eine Menge Durcheinander oder journalistische Vielfalt mit alternativen Fakten ;-)

Seis drum, das Ding ist durch, keine Assets die jemand kaufen könnte oder wollte und morgen schon alles vergessen. Bis zum nächsten Opfer.


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