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Germania am Tag nach der Insolvenz

Germania Boeing 737
Germania Boeing 737, © Flughafen Erfurt, Alice Koch

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BERLIN - Von der Germania-Pleite sind 1.700 Mitarbeiter betroffen. Sie sind noch bis Ende März finanziell über Insolvenzgeld abgesichert. Nach dem Insolvenzfall ist die gesamte Flotte der Airline gegroundet. Der vorläufige Insolvenzverwalter prüft, ob eine Wiederaufnahme des Flugbetriebs möglich ist.

Für die Monate Januar, Februar und März werde Insolvenzgeld an die Mitarbeiter bezahlt, sagte ein Sprecher des vorläufigen Insolvenzverwalters auf Anfrage. Die Berliner Airline hatte am Montag Insolvenzantrag gestellt und den Flugbetrieb in der Nacht zu Dienstag beendet.

Im Januar waren die finanziellen Schwierigkeiten bei Germania bekanntgeworden - die Flugzeuge hoben aber weiter ab. Zu der Flotte gehörten zuletzt mehr als 30 Flieger. Germania brachte als viertgrößte deutsche Fluggesellschaft viele Touristen an Urlaubsorte im Mittelmeerraum.

Ende Januar kam dann heraus, dass die Mitarbeiter auf ihre Löhne warten. Das Insolvenzgeld wird deshalb laut dem Sprecher auch für diesen Monat ausgezahlt.

In den nächsten Tagen und Wochen werde nun geprüft, ob ein Weiterbetrieb des Unternehmens möglich sei, hieß es. Es handelt sich um ein vorläufiges Insolvenzverfahren, bis ein Gericht über die Eröffnung des eigentlichen Verfahrens entscheidet.

In der Zwischenzeit erstellt der vorläufige Insolvenzverwalter ein Gutachten. In der Regel dauert so eine Prüfung mehrere Monate.

Vor allem kleinere Flughäfen in Deutschland haben nun durch den Germania-Ausfall Lücken zu schließen. Die finanziellen Schwierigkeiten hatte die Airline mit gestiegenen Kerosinpreisen und einer "außergewöhnlich hohen Anzahl technischer Serviceleistungen an der Flotte" begründet.

Germania empfahl Pauschalreisenden, sich an den Reiseveranstalter wegen Ersatzbeförderung zu wenden. Für Passagiere, die ihr Ticket direkt bei der Fluggesellschaft gekauft haben, besteht allerdings kein Anspruch auf einen Ersatzflug. Deutsche Airlines boten Germania-Passagieren, die sich im Ausland befinden, verbilligte Tickets für die Rückflüge an.

Am Montag waren Forderungen nach einer Insolvenzversicherung für Fluggesellschaften aufgekommen, die bei einer Pleite Kunden helfe. Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter bekräftigte die Forderungen gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag): "Wir fordern die Bundesregierung auf, dazu einen Gesetzentwurf auf den Weg zu bringen."
© dpa-AFX | Abb.: Flughafen Erfurt, Alice Koch | 06.02.2019 06:22


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