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Seit letztem Dienstag hat Rechtsanwalt Rüdiger Wienberg bei Germania das Wort. Der vorläufige Insolvenzverwalter will Gespräche mit Interessenten über mögliche Konstellationen einer Übernahme führen.
"Unser vorrangiges Ziel ist es, die Fluglinie betriebsbereit zu halten, um die Start- und Lande-Slots behalten zu können", sagte Wienberg vergangenen Freitag. "Das ist die Grundvoraussetzung für eine Lösung, die den Geschäftsbetrieb als Teil oder als Ganzes erhält."
Erste Start- und Landerechte an den Flughäfen Düsseldorf und München hat Germania allerdings bereits verloren. "Tagesaktuell ungenutzte Slots für die laufende Winter-Flugplansaison" werden "auf ad-hoc Basis an beantragende Luftfahrtunternehmen weitervergeben", sagte der für die Slotvergabe zuständige Flughafenkoordinator der "WirtschaftsWoche".
Die Lufthansa-Tochter Eurowings hat es auf Germania-Slots in Düsseldorf abgesehen. Die Zeitfenster seien "attraktiv", sagte Eurowings-Chef Thorsten Dirks. Einen Erwerb von Teilen der Germania zur Übernahme der Rechte wie im vorherigen Pleitefall der Air Berlin schloss Dirks hingegen aus.
Bei einer Neuverteilung zurückfallender Start- und Landerechte ist die Hälfte der Slots für die Bestandskunden des jeweiligen Flughafens reserviert. Die andere Hälfte geht an Neukunden, sofern es eine Nachfrage gibt. Düsseldorf gilt als einer der am härtesten umkämpftesten Luftverkehrsmärkte in Deutschland.
"Am Ende war einfach die Zeit zu knapp"
Laut Recheren der "WirtschaftsWoche" hat Germania-Chef und Alleingesellschafter Karsten Balke in den letzten Monaten mehrere Möglichkeiten zur Refinanzierung von Germania mit Hilfe von Investoren verpasst.
Typ | Linienfluggesellschaft |
---|---|
Basis | Berlin Schönefeld |
Maschinen | 29 |
Destinationen | 137 |
Routen | 353 |
Denn mit Zeitfracht und der Nürnberger Intro Gruppe von Hans Rudolf Wöhrl sollen gleich zwei Bieter ernsthaftes Interesse an Germania gezeigt haben. Airbus hätte sich laut dem Bericht zudem auf gestundete Anzahlungen für 25 bestellte A320neo eingelassen.
"Die Chancen, dass die Airline mit einer Zwischenfinanzierung den Winter überstanden und dann wirtschaftlich hätte operieren können, standen gut", sagte Wöhrl der "Wirtschaftswoche". "Am Ende war einfach die Zeit zu knapp."
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Flughafen Lübeck, Flughafen Erfurt | 11.02.2019 09:37
Kommentare (2) Zur Startseite
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Trotzdem behaupte ich mal, dass die Entwicklung unter Hinrich Bischoff anders gelaufen wäre!
Ob das dann gut gegangen wäre werden wir natürlich nie wissen!