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Medien: Venezolanische Regierung setzt Flugverkehr aus

Air France A330
Air France Airbus A330, © Air France-KLM

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CARACAS - Die venezolanische Regierung hat am Abend des 21. Februar die Grenzen des Landes mit Brasilien dichtgemacht. Auch internationale Flugverbindungen sind Medienberichten zufolge auf unbestimmte Zeit eingestellt. Wie die Gewerkschaft Sepla mitteilt, befindet sich eine zehn-Mitarbeiter starke Air Europa Crew in Caracas.

"Jeder Schaden oder Angriff auf die körperliche Unversehrtheit unserer Kollegen fällt in die unmittelbare Verantwortung von Air Europa", schreiben Gewerkschaftsvertreter in einer Pressemitteilung. "Wir fordern unsere Arbeitgeberin dazu auf, dass sie ihre Pflicht erfüllt und unsere Kollegen sofort aus einem Land herausholt, in dem ein bewaffneter Konflikt droht."

Zwei Piloten und acht Mitglieder der Cabin Crew befinden sich nach Angaben der Gewerkschaft derzeit in Caracas. Laut Sepla ist der Luftraum über Venezuela für nicht-kommerzielle Flüge gesperrt.

Air France hat ihre Flüge nach Caracas einem Statement zufolge vom 23. bis einschließlich 24. Februar eingestellt. "Mit sofortiger Wirkung ist der Betrieb von Linien- und Privatflugzeugen auf dem Gebiet der Bolivarianischen Republik Venezuela verboten, bis weitere Anweisungen erfolgen", zitiert das Portal "Clarin Mundo" eine Mitteilung der venezolanischen Luftfahrtbehörde. 

Nicolás Maduro selbst schreibt in einem Tweet vom Donnerstagabend lediglich, dass die Grenze nach Brasilien ab 20 Uhr geschlossen sein wird. Der internationale Flughafen Maiquetía in Caracas twittert am Freitag Fotos von einem Arbeitstreffen, das die Verbesserung der Infrastruktur zum Ziel hat. 

Informationen über Flugausfälle finden sich weder auf der Homepage des Flughafens noch auf dessen Social Media-Kanälen. Nicolás Maduro will mit der Schließung der Grenzen verhindern, dass ein umstrittene Hilfslieferung, die für den 23. Januar geplant ist, ins Land kommt. 

Er lehnt die geplante Lieferung, die Medikamente und Lebensmitteln enthalten soll, ab, weil sie von dem Oppositionspolitiker und selbsternannten Interimspräsidenten Juan Guaidó und seinen Anhängern organisiert wurde.

Maduro und Kritiker der Lieferung sehen darin eine unerwünschte Einmischung politisch entgegengesetzter Regierungen wie etwa der USA in interne Angelegenheiten.US-Präsident Trump und einige andere Staatschefs haben Juán Guaido als Interimspräsidenten anerkannt.

Seitdem er sich im Januar selbst dazu ernannt hat, ist die Lage in Venezuela äußerst gespannt, Beobachter befürchten den Ausbruch eines Bürgerkriegs.

Iberia hat daher die Verbindungen nach Venzuela derart umgeplant, dass Crews nicht mehr dort übernachten müssen. Air Europa hat einen solchen Schritt trotz der Bitten ihrer Crews bis zuletzt nicht umgesetzt. Die Airline hat einem Medienbericht zufolge stattdessen einen Leitfaden herausgegeben, in dem sie ihren Mitarbeitern unter anderem Tipps gibt, wie sie sich im Fall einer Entführung verhalten sollen.
© aero.de | Abb.: Screenshot Flightradar24, 22. Februar 2019, zirka 16 Uhr Ortszeit Venezuela | 22.02.2019 12:45

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Beitrag vom 22.02.2019 - 14:02 Uhr
Entgegen des Artikels sind in der letzten Stunde ein Frachter von Ethiopian aus Malta kommend in CCS gelandet, als auch eine MD11 aus Miami. Eine Pax 737 von AA ebenfalls aus Miami im Anflug

Die 777 von Ethiopian wurde im Übrigen auf dem Leg LGG-KRT nach Malta diverted (?!) Was ist hier los?

Dieser Beitrag wurde am 22.02.2019 14:15 Uhr bearbeitet.


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