"Zeigen Sie Verständnis"
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Air Europa gibt Crew Tipps für den Entführungsfall in Caracas

Air Europa Boeing 787-8
Air Europa Boeing 787-8, © Boeing

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MADRID - Air Europa hat einem Medienbericht zufolge detaillierte Sicherheitsanweisungen an ihre Crews geschickt, die in Caracas übernachten müssen. In den Leitfäden gibt die Sicherheitsabteilung den Mitarbeitern auch Tipps, wie sie sich im Fall einer Entführung vehalten sollen.

"Versuchen Sie, sich einzufühlen", zitiert das spanische Portal "preferente.com" aus einem der Dokumente, welche die Sicherheitsabteilung des Air Europa-Mutterkonzerns, Globalia, an die Personalabteilung geschickt hat. "Warnen Sie vor Risiken, zeigen Sie Verständnis für ihre Position, zeigen Sie einfache Auswege auf", heißt es dort weiter.

An anderen Stellen des Dokuments, das laut "preferente.com" auf den 18. Februar datiert ist, erneuert und verfeinert die Globalia-Sicherheitsabteilung die allgemeinen Sicherheitshinweise, die Crewmitglieder bei ihren Aufenthalten in Caracas beachten sollen und die bereits auf den 8. Februar datiert sind.

Unter anderem sollen die Mitarbeiter versuchen, sich unauffällig zu verhalten, sie sollen keinen Schmuck tragen, dafür aber stets - versteckt - ein geladenes Handy, das gegebenenfalls per GPS geortet werden kann. Wenn möglich sollen sie das Hotel nicht verlassen. 

Auf dem Weg vom Flughafen Caracas-Maiquetía ins Hotel sollen ein privates Sicherheitsunternehmen und das venezolanische Militär für die Unversehrtheit der Crew sorgen. Sollte das Essen im Hotel knapp werden hilft das Catering-Unternehmen aus, das auch auf den Air Europa-Flügen für die Verpflegung sorgt.

Globalia hat sich auch auf mehrmalige Nachfrage von aero.de bisher nicht zu den "preferente.com" - Berichten und den Sicherheitshinweisen geäußert. Die spanische Pilotengewerkschaft Sepla hat bereits Ende Januar an Air Europa appelliert, wegen der politisch angespannten Lage in Venezuela zu vermeiden, dass Crews in Caracas übernachten müssen.

Iberia hat angesichts der kritischen Sicherheitslage auf Verbindungen nach Venezuela einen Zwischenstopp in Santo Domingo eingeführt. Dort übernimmt eine andere Crew, die nach dem Halt in Caracas direkt nach Spanien zurückfliegt.

Air Europa hat im Dezember 2018 eine enge Zusammenarbeit im Bereich der Wartung mit der venezolanischen Airline Conviasa vereinbart – ebenso Turkish Airlines. Präsident Nicolás Maduro hat in diesen Monaten eine Tourismusoffensive gestartet. 

Im Januar hat sich allerdings Oppositionspolitiker Juan Guaidó zum Interimspräsidenten ernannt und ist inzwischen von zahlreichen Regierungen als solcher anerkannt worden. Das Land bewegt sich Beobachtern zufolge am Rande eines Bürgerkriegs. Europäische Diplomaten warnen vor Reisen dorthin.
© aero.de | Abb.: Air Europa | 22.02.2019 12:54


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