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Norwegian verschafft sich mit einer Kapitalerhöhung um rund drei Milliarden norwegische Kronen (309 Millionen Euro) Luft. Die Hauptversammlung muss der Ausgabe neuer Aktien an ein Konsortium um Fredriksen am 8. Mai 2019 zwar noch zustimmen, teilte Norwegian am Dienstag mit.
Eine Ablehnung gilt aber als ausgeschlossen - denn Norwegian ist auf die Finanzspritze dringend angewiesen.
Vergangene Woche hatte der IAG-Konzern, zu dem neben British Airways auch Fluglinien wie Iberia, Vueling und Aer Lingus gehören, seine Übernahmepläne für Norwegian begraben. Das Unternehmen will auch seine bereits erworbene Beteiligung von knapp vier Prozent an der Airline verkaufen.
Typ | Linienfluggesellschaft |
---|---|
Basis | Oslo Gardermoen |
Maschinen | 64 |
Destinationen | 122 |
Routen | 274 |
Neben der angekündigten Kapitalerhöhung ist dafür die jüngste Verlustmeldung verantworlich: Norwegian wird das Jahr 2018 mit einem Fehlbetrag von umgerechnet 400 Millionen Euro vor Steuern abschließen und hat derzeit nur noch 200 Millionen Euro auf den Konten, geht aus einer vorgezogenen Veröffentlichung der Ergebnisse für das vierte Quartal hervor.
IAG hatte im vergangenen April Interesse an Norwegian bestätigt. Da hatte der Konzern bereits Anteile erworben. Die Norweger ließen IAG jedoch abblitzen. Auch die Lufthansa hatte zwischenzeitlich Interesse an Norwegian angedeutet, Europas größter Billigflieger Ryanair winkte hingegen ab.
Norwegian sucht Airlinepartner
"Ich darf nicht verraten, mit wem wir noch sprechen", deutete Kjos aktuelle Verhandlungen mit möglichen Partnern an. "Aber es ist mehr als eine interessierte Partei an uns herangetreten." Lufthansa und IAG lehnten am Dienstag eine Stellungnahme zu Norwegian ab, Ryanair ließ eine Anfrage offen.
Der wesentlich kleinere Norwegian-Konkurrent Primera Air legte im Oktober 2018 eine finanzielle Bruchlandung hin. Der isländischen Atlantikdiscounter WOW Air rettete sich durch einen Notverkauf an den US-Airlineinvestor Indigo Partners.
Kjos leitete bereits eigene Kurskorrekturen ein: Norwegian hat defizitäre Linien geschlossen, wird Crew-Standorte in Übersee auflösen und Flugzeuge verkaufen. Neben Lieferterminen für 60 Airbus A320neo will Norwegian eventuell auch begehrte Liefertermine für Boeing 737 MAX zu Geld machen.
© dpa-AFX, aero.de, Bloomberg News | Abb.: Norwegian | 29.01.2019 16:07
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