Oliver Lackmann
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Warum Tuifly die Konsolidierung gelassen sieht

Start einer Boeing 737-800 von Tuifly
Start einer Boeing 737-800 von Tuifly, © Tuifly

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BERLIN - Die Konkurrenz um den europäischen Himmel ist schärfer geworden, die Airline-Landschaft in der Folge um einiges übersichtlicher. Obwohl auch Ferienflieger zunehmend in Wettbewerb mit Billiganbietern treten, sieht Tuifly-Chef Oliver Lackmann die Entwicklung einigermaßen gelassen.

"Für uns als Tuifly ist die beginnende Konsolidierung gut", sagte Tuifly-Chef Oliver Lackmann am Rande der Tourismus-Messe ITB zu planestream. "Auf der anderen Seite tut es mir als Mensch für die Kollegen leid. Manche von ihnen erleben innerhalb kurzer Zeit die zweite Pleite."

Auf eine davon hat Tuifly im Januar prompt reagiert. Nach dem Ende der Germania hat sie angekündigt, für den Sommerflugplan eine Boeing 737 in Nürnberg zu stationieren. "Insbesondere das Beispiel Germania zeigt, dass wir schnell auf Marktchancen reagieren können und wollen", sagte Lackmann zu planestream.

Auch Möglichkeiten, die sich aus der Abspaltung der Thomas Cook-Airlines vom Mutterkonzern ergeben könnten, behält die Airline ihm zufolge genau im Auge. Ein direktes Interesse an einer Übernahme der Condor ergibt sich daraus jedoch nicht.

Klassische Ferienflieger wie Tuifly oder Condor sehen sich zuletzt verstärkt mit Konkurrenz aus dem Billigsegment konfrontiert. "Bei Low Cost Airlines und touristischen Airlines gibt es immer mehr Überschneidungen", sagte etwa der Nürnberger Flughafen-Chef Michael Hupe im Januar zu aero.de.

"Insofern stellt sich für uns auch die Frage: Ist diese Strecke überhaupt noch klassisch für eine touristische Airline interessant oder kann sie auch von Low Cost-Anbietern betrieben werden?"

In Frankfurt bekommt Condor mit der Eurowings nun den Billigableger der Lufthansa vor die Haustür gesetzt. Im Fall der Tui-Airlines sieht Tui Aviation Chef Kenton Jarvis das Problem dabei nicht im Wettbewerb um die Haupturlaubsrouten, sondern darin, dass dem Markt durch die Airline-Insolvenzen Wetlease-Partner verloren gehen.

"Als Konsequenz dieses Wettbewerbs gab es in letzter Zeit zahlreiche
Marktaustritte, was auch die Verfügbarkeit von Wetlease- Kapazitäten
beeinträchtigt hat", zitiert Tui Aviation den Manager in einer Pressemitteilung.

"Diese Marktveränderungen zeigen, dass wir unsere betriebseigenen Airlines brauchen, um unseren Grundbedarf an Flugkapazitäten abzudecken." Oliver Lackmann: "Achtzig Prozent unserer Kapazität wird vom Reiseveranstalter gefüllt."

Auch deswegen werde die deutsche Tuifly nun wieder in den Verbund der Tui Aviation integriert, zu dem auch die Fluggesellschaften der Tui Group in Großbritannen, Belgien, Skandinavien und den Niederlanden gehören.

Für den Sommer plant Tuifly nach den chaotischen Erfahrungen der vergangenen Hauptreisesaison eineinhalb Reserveflugzeuge ein. "Eines davon wird rein rechnerisch in Hannover stationiert sein, das halbe in Düsseldorf", sagte Lackmann.


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© aero.de | Abb.: Tui Group | 12.03.2019 11:53


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