Lockerbie-Attentat
Älter als 7 Tage  

Schotten ermitteln in Deutschland

Pan Am Boeing 747 - Airline-Ende am 04. Dezember 1991
Pan Am Boeing 747, © Clipperarctic

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BERLIN - War die DDR in den Bombenanschlag auf Pan Am verwickelt? In dieser Richtung ermittelt die schottische Justiz derzeit in Deutschland und lässt frühere Stasi-Mitarbeiter als Zeugen vernehmen. Die Befragungen laufen bereits seit vergangenem Sommer.

Der Bombenanschlag von Lockerbie, bei dem im Dezember 1988 insgesamt 270 Menschen starben, könnte unter Mitwirkung des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit erfolgt sein. Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin bestätigte am Donnerstag das Vorliegen eines Rechtshilfeersuchens aus Schottland.

Demnach würden "mehrere" frühere MfS-Mitarbeiter unter anderem in Berlin vernommen. Nähere Angaben dazu könnten nicht gemacht werden.

Die Bild-Zeitung und der Nachrichtensender n-tv hatten gestern berichtet, auch die Staatsanwaltschaften in Frankfurt (Oder), Potsdam, Neuruppin und Cottbus hätten frühere Stasi-Mitarbeiter im Zeitraum seit Ende Juni 2018 und bis Mitte März 2019 als Zeugen vernehmen lassen.

Dies geschehe im Rahmen eines europäischen Rechtshilfeersuchens seitens des "Crown Office" aus Schottland, in dem Lockerbie liegt.

Pan Am 103

Am 21. Dezember 1988 war an Bord einer Boeing 747-100 von Pan Am eine Bombe explodiert. Das Flugzeug stürzte auf die Ortschaft, wobei auch elf Bewohner getötet wurden. Die Bombe war aus Malta via Frankfurt/Main in das Unglücksflugzeug geschmuggelt worden. Pan Am Flug 103 war auf dem Weg von London nach New York, als der Anschlag geschah.

Als Hauptverdächtiger hatte bisher der Libyer Abdel Bassit al-Megrahi gegolten, der 2012 in Libyen starb. Libyen hatte eine Schuld anerkannt und Entschädigungszahlungen in Milliardenhöhe an die Angehörigen der Opfer geleistet.

Die schottischen Strafverfolgungsbehörden untersuchen nun, ob der DDR-Geheimdienst, stärker als bisher bekannt, in den Anschlag verwickelt gewesen sein könnte.
© FLUG REVUE - Sebastian Steinke | Abb.: Clipperarctic | 22.03.2019 08:12

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Beitrag vom 23.03.2019 - 16:56 Uhr
@BV 144

Das bestreitet ja auch niemand, dass die DDR an vielen - auch verbrecherischen Sachen - beteiligt war. Allerdings ist diese nun bereits seit 30 (dreißig) Jahren Geschichte! Und vielleicht wäre es ja ganz nützlich für die Betrachtung unserer HEUTIGEN Welt (und einiger Entwicklungen) mal einen realistischen Blick ins jetzt zu werfen. So z.B. sind (meine Meinung) die über 300 Toten der Boeing Abstürze Opfer von Profitgier geworden und die Verantwortlichen bei Boeing / FAA / EASA etc. gehören wegen fahrlässiger Tötung in besonders schweren Fall angeklagt. Wir aber nicht passieren, denn wir leben ja in rechtsstaatlichen Verhältnissen.
Beitrag vom 23.03.2019 - 13:26 Uhr
Die DDR war noch in ganz andere Sachen verwickelt, ich sag nur: gefakte Nazi Aufmärsche, gekaufte Bundestagsabgeordnete etc.
Sollte das jemand von Scotland Yard lesen: schauen sie doch mal in den Redaktionen des deutschen öffentlich rechtlichen Rundfunks vorbei.
Ich bin mir sicher das sie dort etliche "Zeitzeugen" finden werden.
Beitrag vom 23.03.2019 - 09:12 Uhr
@NeilArmstrong

Wer hat denn jetzt die Opfer von Lockerbie umgebracht? Gregor Gysi persönlich ("Nur diese Täter sitzen heute schon wieder im Deutschen Bundestag, zwar unter neuem Namen (LINKE)")? Ich lese in dem Artikel lediglich, das ZEUGEN vernommen werden. Aber für Sie ist selbstverständlich alles klar! Übrigens zum Thema "heute schon wieder": wir haben das Jahr 2019 (zweitausendneunzehn!!!), und die Linke sitzt seit der Wiedervereinigung (30 Jahre) - demokratisch gewählt - im Bundestag! Aber das scheint fü Sie ja viel schlimmer zu sein, als das JETZT wieder rechte Kräfte im Bundestag sitzen. Wie kann man nur so verblendet sein!?


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