"New York Times"
Älter als 7 Tage

Boeing verlangte Aufpreis für Warnanzeigen

Sebastian Steinke
Boeing 737 MAX Cockpit, © Sebastian Steinke

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SEATTLE - In den Cockpits der abgestürzten Boeing 737 MAX 8 von Lion Air und Ethiopian Airlines fehlten Warnanzeigen. Boeing hatte sie anfänglich nur gegen Aufpreis angeboten.

Die Ermittlungen zu den Flügen JT610 und ET302 bringen ein neues Puzzleteil ans Licht. In den Cockpits der abgestürzten 737 MAX 8 hatten Lion Air und Ethiopian Airlines auf optionale Sicherheitsausstattung verzichtet. Das berichtet die "New York Times".

Je zwei visuelle Hilfen für Piloten wurden nicht mitbestellt: eine Warnleuchte, die unterschiedliche Messdaten der Anströmwinkelsensoren signaliert, und ein zusätzliches Feld in einem Display, aus dem Piloten die aktuellen Anstellwinkel (AoA) direkt ablesen können.

Das Zusammenspiel des umstrittenen Fluglagekorrektors MCAS mit fehlerhaften AoA-Daten gilt als mögliche Ursache für den Absturz der 737 MAX 8 von Lion Air. Der Absturz in Äthiopien zeigt laut Flugunfallexperten des BEA Parallelen.

Die Aufpreisliste ist für Flugzeughersteller ein lukratives Geschäft: eine "Vollausstattung" kann den Preis für eine Boeing 737 MAX oder einen Airbus A320neo schnell um bis zu 2,5 Millionen US-Dollar in die Höhe treiben. Die AoA-Assistenten hat Boeing inzwischen in den Serienumfang der 737 MAX übernommen.

Gegen den Hersteller und die US-Luftfahrtbehörde FAA laufen derzeit Ermittlungen der US-Ministerien für Verkehr und Justiz, die vom FBI begleitet werden.
© aero.de | 22.03.2019 08:57

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Beitrag vom 24.03.2019 - 15:10 Uhr
Wie gesagt, funktioniert anscheinend auch, solange kein Fehler auftritt...
Das ist ja mal eine spannende These. Ich überlege gerade ob das bei meinem Videorecorder auch so ist: Funktioniert solange kein Fehler auftritt ...
zumindest anscheinend ...
Beitrag vom 24.03.2019 - 15:09 Uhr
Wie gesagt, funktioniert anscheinend auch, solange kein Fehler auftritt...
Das ist ja mal eine spannende These. Ich überlege gerade ob das bei meinem Videorecorder auch so ist: Funktioniert solange kein Fehler auftritt ...
Beitrag vom 24.03.2019 - 09:26 Uhr

Trifft die Aussage gutmütig auch ohne MCAS generell und dann bei schnellem pitch up auch noch zu? Dann hätte man es weglassen können, oder?

Genau das ist die Frage. Und ich denke eben nicht. Deswegen gibt es MCAS, um die Piloten zu entlasten.
Beim Airbus ist/wäre sowas relativ einfach. Das Ding ist von Hause aus schon S/W gesteuert, weil die ganze Philosophie schon so aufgebaut ist. Da mussten/müssten nur innerhalb der S/W die Grenzen neu definiert werden. Bei der 'mechanischen' 737 ging das nicht so einfach. Da musste etwas neues und separates her, da die Systemarchitektur keine direkte Integration zuließ. Wie gesagt, funktioniert anscheinend auch, solange kein Fehler auftritt...



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