WOW Air kann vorerst aufatmen

REYKJAVIK - Zwei Investoren sind abgesprungen, für WOW Air wurde es richtig eng. Doch die Zitterpartie nimmt eine für den Atlantikdiscounter positive Wende: Notgedrungen akzeptieren Anleihezeichner anstelle ihrer Forderungen Aktien. Damit lösen sich für WOW Air gleich mehrere Probleme - die Airline hat wieder eine Perspektive.

WOW hat turbulente Tage hinter sich: der Gesprächsfaden mit Indigo Partners riss am Freitag. Auch bei Icelandair konnte WOW Air nicht landen. Am Montag schürten Flugabsagen und Berichte über die Wiederinbesitznahme eines Airbus A321 durch den Leasinggeber in Montreal Befürchtungen, dass WOW Air endgültig die Puste ausgeht.

Nach einem Krisentreffen mit Anleihegläubigern kann WOW Air ein Grounding nun möglicherweise aber doch noch abwenden - die Airline ist seit Dienstag auf einen Schlag den Großteil ihrer Schulden los. "Die Anleihegläubiger haben zugestimmt, ihre Forderungen in Aktien umzuwandeln", teilte WOW Air mit.

WOW Air bezeichnete den Durchbruch als "wichtiges Etappenziel" bei der finanziellen Neufindung. Laut Medieninformationen sieht der Deal vor, dass Anleihezeichner und Airlinegründer Skuli Mogensen langfristig mit 49 Prozent an WOW Air beteiligt bleiben - 51 Prozent sollen an Investoren verkauft werden.

Denn WOW Air muss nach wie vor dringend frisches Geld auftreiben. Allein zwischen Januar und Oktober 2018 liefen bei den Isländern 35,5 Millionen US-Dollar Verlust auf.

In den letzten fünf Monaten hat WOW Air ihr Flugnetz gestrafft und die Flotte von zwanzig auf elf Flugzeuge verkleinert. Die Einigung mit den Gläubigern gebe WOW Air wieder  "langfristige Perspektive", teilte die Airline mit.