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WOW Air kann auch bei Icelandair nicht notlanden

WOW Air Airbus A321neo
WOW Air Airbus A321neo, © Airbus

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REYKJAVIK - Icelandair nimmt von einer Eilübernahme des Konkurrenten WOW Air Abstand. Die Verhandlungen über einen Notverkauf endeten am Sonntag ergebnislos, teilte Icelandair mit. Der angeschlagene Preisbrecher WOW Air will jetzt versuchen, Gläubiger für einen Neuanfang in Eigenregie ins Boot zu holen.

Nächster Nackenschlag für WOW Air: nach dem US-Airlineinvestor Indigo Partners springt auch Icelandair ab.

WOW Air vernetzt Europa und Nordamerika mit Billigtickets - und hat rasantes Wachstum mit hohen Verlusten erkauft: die Airline verneunfachte ihre Passagierzahlen zwischen 2013 und 2018 von 0,4 auf 3,5 Millionen Fluggäste.

Über das letzte Jahr ist WOW Air die Kontrolle über ihre Finanzen entglitten: in den ersten drei Quartalen 2018 schoss der operative Verlust von 4,0 auf 35,5 Millionen US-Dollar in die Höhe. Das Management um Gründer Skuli Mogensen musste Ende Oktober eine existenzbedrohende Schieflage eingestehen.

Einen ersten Anlauf auf WOW Air hatte Icelandair im November 2018 unter anderem wegen kartellrechtlicher Bedenken abgebrochen. WOW Air hatte anschließend auf eine Investorenlösung mit Indigo Partners spekuliert - am Freitag aber einen Rückzieher des Airlinefinanzierers aus Phoenix vermeldet.

Unter Vermittlung der isländischen Regierung sollte Icelandair kurzfristig einspringen. "Die Verhandlungen haben zu keinem Ergebnis geführt", teilte Icelandair am Sonntag mit. WOW Air will Passagiere und Gläubiger zum Wochenbeginn informieren, wie es weitergeht. Die Airline deutete an, Gläubigern eine Umwandlung von Forderungen in Aktien anzubieten.

WOW Air hat sich verkleinert

WOW Air hat ihre Flotte in den letzten fünf Monaten von zwanzig auf elf Flugzeuge reduziert, das Streckennetz ausgedünnt und Leasingverträge für zwei Airbus A330-900 noch vor Auslieferung der Flugzeuge storniert. Derzeit setzt WOW Air eine A320ceo, acht A321ceo und zwei A321neo als aktive Flotte ein und rechnet 2019 mit nur noch 2,1 Millionen Passagieren.

Icelandair musste 2018 55,6 Millionen Euro Verlust verkraften, hat allerdings ein solides Finanzpolster von 300 Millionen Euro. Die Airline hat sich gerade erst mit 51 Prozent bei der kapverdischen Fluggesellschaft Cabo Verde Airlines (ehemals: TACV) eingekauft.
© aero.de | Abb.: Airbus | 24.03.2019 20:51


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