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Jet Airways verhandelt über Zahlungsaufschub und neue Kredite

Jet Airways Boeing 737 MAX
Jet Airways Boeing 737 MAX, © Jet Airways

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DELHI - Jet Airways versucht unter Zeitdruck, Verträge mit ihren Leasinggebern und Zulieferern neu zu verhandeln. Ende Dezember konnte die indische Airline Zinsen und Raten nicht an ihre Kreditgeber zurückbezahlen. Die wollen nun bis Ende Januar wissen, wie Jet Airways wieder auf die Beine kommen will.

Wie die Agentur "Bloomberg" unter Berufung auf eine namentlich nicht genannte Quelle berichtet, versucht das Jet Airways-Mangement derzeit, bei Leasinggebern, Wartungsunternehmen, Zulieferern, Kreditkartenanbietern und Flughäfen einen Zahlungsaufschub oder einen Rabatt zu erwirken.

Geldgeber wie die staatliche Bank of India haben der Airline Ende Dezember 2018 eine Frist von neunzig Tagen eingeräumt, um die ausstehenden Zins- und Ratenzahlungen zu begleichen.

"Jet Airways ist ob der Verhandlungen mit ihren Geldgebern weiterhin optimistisch", schreibt die Airline in einem aktuellen Statement. "Die Gespräche kommen gut voran und wir hoffen, sobald wie möglich zu einem positiven Ergebnis zu kommen."

In neun von den vergangenen elf Geschäftsjahren hat Jet Airways keinen Gewinn verzeichnet. Stattdessen schiebt sie einen Schuldenberg von knapp 1,2 Milliarden US-Dollar vor sich her. Gemessen an den Passagierzahlen ist sie die zweitgrößte Airline Indiens.

Das Unternehmen verzeichnete im November seinen dritten Quartalsverlust in Folge mit steigenden Verbindlichkeiten, die auf eine Verschärfung der finanziellen Notlage hindeuten. Auch bei den Zahlungen an Mitarbeiter und Leasinggeber ist sie in Verzug geraten.

Zuvor hatte sich Jet Airways bei ihrer Partnerin Etihad Airways und weiteren möglichen Investoren um finanzielle Beihilfe bemüht, um diese Zahlungsverzögerungen zu vermeiden.

Die Bank of India prüft derzeit einen Kreditantrag der Airline über 215 Millionen US-Dollar, mit der sie sich kurzfristig etwas Liquidität verschaffen will.

Neben Jet Airways ist auch Air India dringend auf der Suche nach einem Weg aus der Krise. Im Kampf um einen der vielversprechendsten Zukunftsmärkte der Luftfahrtindustrie treiben indische Airlines sich mit Kampfpreisen gegenseitig voreinander her.

Währungsschwankungen und steigende Kerosinpreise machen das Wettrennen für angeschlagene Airlines nicht einfacher.
© Bloomberg, aero.de | Abb.: Jet Airways | 08.01.2019 06:06


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