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Air Europa-Crew in Venezuela überfallen

Air Europa Boeing 787-8
Air Europa Boeing 787-8, © Boeing

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CARACAS - Zehn Crew-Mitglieder der Air Europa sind am Sonntag in Caracas auf dem Weg vom Flughafen zum Hotel überfallen worden.

Wie die spanische "ABC" berichtet, haben Motorradfahrer den Van der Crew auf dem Weg zum Hotel verfolgt. Dort angekommen flüchtete sich die Crew demnach in das Gebäude, anschließend lieferten sich Sicherheitskräfte und die mutmaßlichen Angreifer einen Schusswechsel.

"Sie haben versucht, uns anzugreifen oder zu entführen", zitiert "ABC" ein Crew-Mitglied. "Sie haben versucht, die Straße zu blockieren." Der Vorfall ereignete sich während eines Stromausfalls, der die Energieversorgung des Landes weitestgehend lahm gelegt hat.

Die betroffene Crew und die zehn Air Europa-Mitarbeiter, die bereits im Hotel gewartet hatten, um den Rückflug zu übernehmen, wurden unmittelbar nach dem Vorfall zum Flughafen eskortiert. Sie sind inzwischen zurück in Madrid.

Air Europa war eine der letzten europäischen Airlines, die ihre Crews trotz der seit Wochen massiv angespannten Sicherheitslage in dem südamerikanischen Land übernachten ließ - trotz mehrmaliger Aufforderung der Mitarbeiter und der Gewerkschaft Sepla, dies zu unterlassen. Stattdessen hat sie ihren Mitarbeitern Tipps an die Hand gegeben, wie sie sich im Entführungsfall verhalten sollen.

"Es musste erst das (der Überfall, Red.) passieren, damit unsere Airline entschieden hat, die Übernachtungen auszusetzen", heißt es auf dem Twitter-Kanal der Sepla. "Trotz unserer Warnungen und Anzeigen der vergangenen zwei Jahre."

Globalia, der Mutterkonzern der Air Europa, hat nach dem Vorfall einen Zwischenstopp in Punta Cana eingeführt. Dort sollen die Crews wechseln, damit das Flugzeug nach der Landung in Caracas direkt nach Europa zurückfliegen kann.

Air France hat bereits vor Wochen einen Zwischenstopp mit dem gleichen Zweck in Fort-de-France eingeführt.

Indes hat der Stromausfall offenbar zu Beeinträchtigungen des Flugverkehrs in Venezuela geführt. Offiziellen Angaben zufolge ist es der Regierung Nicolás Maduros gelungen, diese zu "minimieren", wie die Flughafenkommunikation von Maiquetía auf Twitter mitteilt. Die Homepage des Flughafens selbst ist am Montagnachmittag europäischer Zeit nicht aufrufbar.
© aero.de | 11.03.2019 14:13


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