Boeing 737 MAX
Älter als 7 Tage

FAA zog Grounding schon 2018 in Betracht

Air Canada Boeing 737 MAX 8
Air Canada Boeing 737 MAX 8, © Liam Allport, CCBY

Verwandte Themen

WASHINGTON - In der Aufarbeitung von zwei Totalverlusten der Boeing 737 MAX gerät die US-Luftfahrtaufsicht FAA erneut in Erklärungsnot. Laut einem Medienbericht lagen der Behörde bereits 2018 Erkenntnisse über Sicherheitsrisiken durch den umstrittenen Fluglagekorrektor MCAS vor.

Die FAA hat im vergangenen Jahr ein Flugverbot für die 737 MAX in Betracht gezogen. Das meldet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Insider.

Anlass war demnach ein Vorgang bei der Betreibergesellschaft Southwest Airlines. Die Airline hatte nach dem Absturz von Lion Air-Flug 610 in ihren 737 MAX nachträglich das System "AoA Display" freischalten lassen, aus dem Piloten die aktuellen Messdaten der Anstellwinkelsensor direkt ablesen können.

Laut Bericht hat die FAA daraufhin geprüft, ob Piloten für die 737 MAX zusätzliche Einweisungen benötigen und die Flotte solange besser am Boden bleiben sollte - sich letztlich aber gegen ein Flugverbot entschieden.

Fehlerhafte Sensordaten hatten beim Absturz der Lion-Air-Maschine das MCAS zu Eingriffen in die Trimmung verleitet und den fatalen Verlauf bis hin zum Absturz in die Javasee in Gang gesetzt. Die Sicherheitsfunktionen "AoA Display" und "AoA Alert" (eine zusätzliche Warnlampe) hatte Boeing zunächst nur gegen Aufpreis angeboten. Künftig gehören beide Melder zum Serienumfang.

Die US-Justiz ermittelt wegen möglicher Versäumnisse gegen Boeing und Aufsicht. Wie das "Wall Street Journal" weiter berichtet, haben sich rund ein Dutzend Whistleblower bei den Ermittlern gemeldet.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Sebastian Steinke | 29.04.2019 08:28

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 30.04.2019 - 15:12 Uhr
Wer zog denn bei der FAA Grounding der Max Devices damals in Betracht?
War der damals nicht sofort gefeuert damals?
Beitrag vom 30.04.2019 - 14:56 Uhr

Wer hat das Testszenario für MCAS abgesegnet und die Tests überprüft?
Wer hat das Testszenario für den AoA-Sensor abgesegnet etc.?

Geprueft und zertifiziert hat es Boeing selbst. Die FAA gab nur ihren Stempel drauf.
Beitrag vom 29.04.2019 - 09:53 Uhr
Vielleicht sollte die FAA ein "grounding" der FAA in Betracht ziehen.
Jeder DV-Techniker weiss, dass man ungeprüfte Daten nicht verarbeiten darf.

Wer hat das Testszenario für MCAS abgesegnet und die Tests überprüft?
Wer hat das Testszenario für den AoA-Sensor abgesegnet etc.?

Auch die Sicherheitsfunktionen "AoA Display" bzw. "AoA Alert" besagt nur: Guckt ins Handbuch!
Dabei ist doch klar, dass ggf. MCAS die Trimmung des Flugzeuges gefährlich verändert oder MCAS gar nicht trimmt, obwohl ein Handlungsbedarf vorliegt.
Der AoA-Sensor ist an sich robust....



Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 03/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden