Abkühlung
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Bei der Luftfracht ist die Luft raus

Lufthansa Cargo Boeing 777F
Lufthansa Cargo Boeing 777F, © Lufthansa Cargo

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FRANKFURT - Die Luftfrachtbewegungen in Europa gehen im höchsten Tempo seit sechs Jahren zurück: an den EU-Flughäfen sank das Luftfrachtvolumen im Februar um 3,3 Prozent, wie Daten des Airports Council International Europe zeigen. Das ist der vierte Rückgang in Folge - und der schlechteste Wert seit 2013.

Auch in Deutschland, der größten europäischen Volkswirtschaft und dem größten Exporteur, trübt sich das Bild ein. Die vier wichtigsten deutschen Frachthubs, über die mehr als 90 Prozent der Luftfracht umgeschlagen werden, meldeten zuletzt eine rückläufige Entwicklung.

Am größten deutschen Luftfrachtknoten Frankfurt sank das Cargoaufkommen im ersten Quartal um 2,3 Prozent auf gut 527.000 Tonnen. In der Gemengelage aus weltwirtschaftlicher Abkühlung, Brexit und Handelskonflikten traut sich Lufthansa Cargo derzeit keine Prognosen über die weitere Entwicklung zu.

"Bis jetzt haben wir keine klare Sicht darauf, wie sich 2019 entwickeln wird", sagte Spartenchef Peter Gerber im März. Im ersten Quartal konnte die Airline die zuletzt deutlich hochgefahrenen Frachtkapazitäten schon nicht mehr in gleichem Tempo im Markt absetzen.

IATA senkt Ausblick

"In den ersten drei Monaten 2019 wurde das Frachtangebot um 8,6 Prozent erhöht", zog Lufthansa am Donnerstag Zwischenbilanz. "Der Absatz ging im gleichen Zeitraum um 3,0 Prozent zurück. Daraus ergibt sich ein um 7,5 Prozentpunkte niedrigerer Nutzladefaktor."

Luftfrachtdaten gelten als wichtiger Frühindikator für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Erst im März hatte der Weltluftfahrtverband IATA seine Wachstumsprognose für den weltweiten Luftfrachtmarkt für 2019 von 3,7 auf 2,0 Prozent gesenkt. Im Januar lag das Aufkommen weltweit sogar 1,8 Prozent niedriger als im Vorjahr.
© aero.de, dpa-AFX, Bloomberg News | Abb.: Lufthansa | 13.04.2019 09:51

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Beitrag vom 15.04.2019 - 08:14 Uhr
Die Frage ist, inwieweit das DHL-Ergebnis wirklich vergleichbar ist. Das Gleiche gilt auch für UPS und FedEx. Da vermischt sich Courier/Post/Cargo und in Teilen Speditionsdienstleistung mehr als bei anderen Cargo-Airlines.

Was TK Cargo angeht: die verramschen ihre Frachtkapazitäten, zumindest was Fracht ex Deutschland angeht. Das sind Kampfpreise, die können da niemals kostendeckend arbeiten. Die fliegen beispielsweise ex HAM mit 330 - nur um die Fracht wegzubekommen. Selbst Spediteure sind da oft erschrocken, wie billig die sind. Und da können die Golf Airlines nicht mithalten.
Allerdings hat das alle negativen und positiven Folgen....

Generell nimmt das Cargo-Geschäft etwas ab. Das betrifft nicht nur LH Cargo.

Beitrag vom 14.04.2019 - 21:02 Uhr
Turkish Cargo wächst immer zwischen 10-20%
Wieso eigentlich?

Bis das Niveau von LH Cargo,DHL oder Cargolux erreicht wird vergeht einige Zeit und man wächst kräftiger als andere etablierte Cargo-Airlines.

Ich kann weder die Stoßrichtung des Artikels noch die Einreihung von DHL in dem Kontext nachvollziehen:

DHL Express 2015-2018 (Quelle: Annual Reports DPDHL)

Avg Revenue Anstieg 5.8%
Avg EBIT Anstieg 12.1%
Avg EBIT Margin 11.2%

Irgendwas muss LH Cargo ja anders (und nicht so erfolgreich?) machen...wobei ja fleißig eigene Kapazität gekauft wird (B77F)

Eventuell hätte der Artikel eher "Bei Lufthansa Cargo ist die Luft raus" heißen sollen...

Hier geht es nur um die Entwicklungen in Europa.

DHL ist ja bekanntlich weltweit stark vertreten. Und fliegt vor allem Konsumgüter für Amazon durch die Gegend, während LH Cargo oder Qatar Cargo Industriegüter durch die Gegend fliegt.

Der Maschinenbauverband VDMA prognostiziert eine Abschwächung des Geschäfts voraus. Die Handelskriege China-USA, USA-Europa und die Brexit-Unsicherheit wird sich dieses Jahr auf die Konjunktur in Europa auswirken.

Ich hatte DHL Express aufgegriffen, weil es von Ihnen in einem Atemzug mit LH Cargo und Cargolux genannt wurde...Anführen von "vor allem" Konsumgütern würde ich aus zwei Gründen challengen: 1) Amazon drückt den Revenue per Piece/kg weit nach unten 2) Schauen Sie mal in LEJ oder CGN rein und begutachten die "Konsumgüter" für die Automobilindustrie, Ölindustrie, Ersatzteile, Autos, Stangen, palettisierte Fracht bis zum Abwinken, etc...

Und zurück zur Fracht in Europa bzw. LH Cargo: Ist das Geschäft vielleicht nicht mehr zeitgemäß und verliert seine Mengen und Revenue an Integratoren und Disruptoren wie u.a. Amazon selbst?

@sf260: Und wenn man seine eigenen Sendungen durch die Gegend fliegt, sie selber abholt und zustellt, pro kg deutlich teurer sein müsste: deswegen ist DHL nicht vergleichbar mit LH Cargo ohne Vor- und Nachlauf?
Beitrag vom 14.04.2019 - 14:18 Uhr
Du kannst das Geschäft von DHL nicht mit dem der klassischen Frachtairlines vergleichen. DHL fliegt ja in erster Linie seine eigenen Sendungen durch die Gegend, sprich was mit DHL versendet wird. Und das ist genau wie bei FedEx und UPS ein immer noch wachsender Markt.
Lufthansa ersetzt mit den neu hinzugekommenen 777F in erster Linie vorhandene Kapazität in Form von MD-11F.


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