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Schlichter vermittelt im Pilotenstreik bei SAS

SAS Airbus A320neo
SAS Airbus A320neo, © Mark Harkin

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STOCKHOLM - Dreizehn Prozent mehr Lohn fordern die Piloten von SAS. Doch das finanziell angeschlagene Unternehmen will dem nicht nachkommen - aus Protest bleiben Tausende Flieger am Boden. Fluggesellschaft und Passagiere hoffen nach dem Stresstest der letzten Tage nun auf einen Schlichter.

Update 2. Mai, 11.15 Uhr: Weiter keine Einigung in Sicht

Nach fast 24-stündigen Schlichtungsgesprächen in Oslo sind SAS und ihre streikenden Piloten jedoch bis zum Donnerstagvormittag zu keiner Lösung gekommen. Für Donnerstag wurden 709 Flüge gestrichen - so viele wie an keinem der sechs Streiktage zuvor.

"Die Situation ist weiter sehr festgefahren. Es gibt gehörigen Abstand zwischen den Parteien", sagte Schlichter Mats Wilhelm Ruland am späten Mittwochabend. Es gebe zwar Bewegung bei den Verhandlungen, allerdings reiche diese bislang nicht aus, um zu einer Einigung zu gelangen.

Die skandinavischen Pilotengewerkschaften, die rund 1.500 Piloten in Norwegen, Schweden und Dänemark vertreten, haben 13 Prozent mehr Lohn und eine bessere Planbarkeit der Arbeitszeiten gefordert.

SAS weist diese Forderung mit Blick auf seine langfristige Wettbewerbsfähigkeit zurück. Die Piloten legten am vergangenen Freitag ihre Arbeit nieder, seitdem fielen jeden Tag Hunderte Flüge aus, Zehntausende Fluggäste saßen damit täglich auf den Flughäfen in Kopenhagen, Stockholm und anderen skandinavischen Städten fest. Auch zahlreiche Verbindungen nach Deutschland waren betroffen.

Hoffnung ruht auf Schlichter

In Norwegen setzen Unternehmen und Gewerkschaft nun auf die Vermittlung des nationalen Schlichters Mats Wilhelm Ruland, die Gespräche begannen am Mittwoch.

SAS zeigte sich zuversichtlich, mit Rulands Hilfe eine Einigung zu erreichen. Seit Beginn des Streiks wurden mehr als 3.300 Flüge gestrichen, darunter mehr als 500 allein am Mittwoch. Etwa 327 000 Passagiere waren betroffen.

Die norwegische Tochter SAS Norge kündigte am Dienstag an, das Arbeitsverhältnis mit etwa 1.000 Beschäftigten, darunter 930 Mitgliedern des Kabinenpersonals, vorübergehend ruhen zu lassen. Ein Sprecher sagte dem Sender NRK, Grund sei die "stressige und dramatische Situation für das Unternehmen".

SAS beschäftigte 2018 insgesamt 10.100 Menschen, davon etwa 2.700 in Norwegen. Die norwegische Kabinengewerkschaft unterstützt den Pilotenstreik, wie Gewerkschaftschefin Anneli Nyberg der Zeitung "Aftenposten" sagte.

SAS bedauere die Probleme für ihre Kunden sehr und versuche, den Konflikt mit den Pilotengewerkschaften schnellstmöglich zu lösen, sagte SAS-Chef Rickard Gustafson. Die Gewerkschaften hätten aber noch keine Bereitschaft gezeigt, nach dem Scheitern der Gespräche an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

"Erhebliche Kostensteigerungen"

Die Schlichtungsgespräche mit den Pilotengewerkschaften, die rund 1.500 Piloten in Norwegen, Schweden und Dänemark vertreten, waren am Freitag ohne Einigung abgebrochen worden. Daraufhin legten die Piloten ihre Arbeit nieder. Sie fordern 13 Prozent mehr Lohn und eine bessere Planbarkeit ihrer Arbeitszeiten.

SAS führt an, die Forderungen würden erhebliche Kostensteigerungen für die Fluglinie nach sich ziehen, die langfristig die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens und damit die Arbeitsplätze aller SAS-Mitarbeiter gefährdeten.

© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Mark Harkin | 01.05.2019 12:40


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