Abschied in Wien
Älter als 7 Tage

Ehrenrunde für Niki Lauda

WIEN - Österreich hat am Mittwoch Abschied von seinem populärsten Luft- und Autofahrer genommen: im Wiener Stephansdom erwiesen 300 geladene Gäste und tausende Fans Niki Lauda die letzte Ehre. Nach Komplikationen seit einer Lungentransplantation im August 2018 verlor Lauda am Montag vor einer Woche sein allerletztes Rennen.

Siebzigjährig ist Nikolaus Andreas Lauda am 20. Mai 2019 im Kreise seiner Familie in Zürich verstorben.

Niki Lauda
Andreas Nikolaus "Niki" Lauda, © Laudamotion

Ein dramatischer Feuerunfall am Nürburgring läutete vor 33 Jahren Laudas Wechsel vom Rennfahrer zum Airlinegründer ein. "Es ist an der Zeit, damit aufzuhören, ständig im Kreis herumzufahren", besann sich Lauda auf seine zweite Leidenschaft: das Fliegen.

Mit zwei Fokker F-27 startete Lauda im Jahr 1979 die erste "Lauda Air", die ihn allerdings sogleich wieder in den Rennsport zurücktrieb - die Airline brauchte Geld und dazu tat Lauda dann doch, was er nach wie vor gut konnte: im Kreise fahren. 1984 holte sich der zweifache Weltmeister seinen dritten Titel.

Von Österreich und Italien zog Lauda ein Flugnetz auf, das schließlich von Kalifornien bis nach Südost-Asien und Australien reichte. Zehn Jahre nach einem fatalen Absturz über Thailand mit 223 Toten landete Lauda Air 2001 mit erheblichen Schulden bei der damals noch staatlichen Austrian Airlines Group.

Lauda blieb dem Motorrennsport verbunden, zunächst als Renn- und Teamchef bei Ferrari und Jaguar und seit 2012 bei Mercedes - 2003 startete er erneut in der Luftfahrt durch und gründete Österreichs erste Günstigairline. FlyNiki landete 2012 vollständig in der Air Berlin Group.

Als Air Berlin fünf Jahre später aufgeben musste, kaufte Lauda die Fluggesellschaft zurück - und reichte sie an Ryanair weiter.

Wie kaum ein anderer Airliner hatte Niki Lauda Österreichs Luftfahrt geprägt. "Viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind durch seine Inspiration zur Luftfahrt gekommen und heute stolzer Teil unseres Unternehmens", würdigt Austrian Airlines den Verstorbenen. "Niki Lauda war niemals Mitarbeiter von Austrian Airlines, aber gleichzeitig verdanken wir ihm viel."

Laudamotion, Nikis letzte Airline verabschiedete sich von ihrem Gründer mit einem Lowpass über seine Begräbnisstätte. Auf dem Airbus A320 stand in fenstergroßen Lettern "Niki, wir vermissen Dich".
© aero.at | Abb.: Laudamotion | 29.05.2019 12:59


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