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Keine Gehaltserhöhung für Lufthansa-Flugbegleiter

Lufthansa Flugbegleiter
Lufthansa Flugbegleiter, © Lufthansa

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FRANKFURT - Der Lufthansa-Kabine droht eine Nullrunde: nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Focus" wird Lufthansa die Gehälter der 19.000 Flugbegleiter in der Kerngesellschaft 2019 nicht erhöhen. Aufgrund verfehlter Einsparziele steht nach Gewerkschaftsangaben gar eine "Gehaltskürzung" im Raum.

Lufthansa und die Kabinengewerkschaft UFO steuern immer weiter auf eine handfeste Kraftprobe zu.

"Das Vorgehen der Lufthansa zielt darauf ab, dass eine Tariferhöhung für die Kabinenbeschäftigten in diesem Jahr ausfällt", sagte der stellvertretende UFO-Vorsitzende Daniel Flohr dem "Focus" (aktuelle Ausgabe). "Dabei geht sie völlig skrupellos gegen die eigenen Mitarbeiter vor."

UFO hatte die Tarifverträge zu Gehalts- und Arbeitsbedingungen bei Lufthansa im Januar zum 30. Juni gekündigt - und mit Streiks gedroht. Lufthansa hat die Kündigung aufgrund von Formfehlern nicht anerkannt und verweist auf einen bis Ende 2023 gültigen Tarifvertrag zur Konfliktvermeidung im Konzern, der vor Streiks ein mehrstufiges Deeskalationsprotokoll vorsieht.

Vorerst ist das Konfliktpotenzial zwischen Konzern und Gewerkschaft offenbar noch nicht ausgereizt: laut Flohr fordert Lufthansa von ihren Flugbegleitern einen Ausgleich, nachdem ein vereinbartes Einsparziel von 38,5 Millionen Euro in der Kabine verfehlt wurde. Das käme sodann "einer Gehaltskürzung" gleich.

Führungskrise bei UFO

Zudem spreche Lufthansa UFO die Verhandlungsfähigkeit ab - derzeit seien keine weitere Treffen zwischen Lufthansa und UFO angesetzt.

UFO wird durch interne Führungsquerelen und ein Rechtsstreit mit Lufthansa um die Freistellungen gelähmt. Der Konzern hat Schadensersatzforderungen von rund 800.000 Euro an UFO und einzelne Funktionäre gerichtet. Nach dem Rücktritt mehrerer Vorstände hat UFO-Chef Nicoley Baublies sein Amt Ende Mai niedergelegt.
© aero.de | Abb.: Lufthansa | 14.06.2019 10:01

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Beitrag vom 16.06.2019 - 22:34 Uhr
Es scheint ein Trend der heutigen Zeit zu sein, dass die Spanne zwischen Vorstandsgehältern und "einfachen" Arbeitnehmern sich immer weiter auseinanderentwickelt. Da kann man sich aus der Perspektive des einfachen AN schon fragen, ob die "Entscheidungen" und Verantwortung des höheren Managements tatsächlich ihr Geld Wert sind. Und ob z.B. der Vorstand auch noch mit gutem Beispiel voran geht, oder Wasser predigt und Wein säuft. Kann man gut finden, es akzeptieren und dabei gut schlafen, muss man aber nicht.
Beitrag vom 16.06.2019 - 14:17 Uhr
@gordon
Happy waiting. Das habe ich schon längst aufgegeben. Da kommt nix.
Ich verstehe ohnehin nicht wie man da bei den Vorstandsbezügen landet. Das sind völlig unterschiedliche Mechanismen. Fehlen nur noch Pilotengehälter, oder besser noch, der BER ;-)
Die Kabine hat von den profitablen Legacies den wohl komfortabelsten MTV. Allerdings auch mit einem Produktivitätsmonotoring verknüpft. Das greift jetzt. Wir werden es aushalten. Die Arbeit des Vorstandes lässt mich ruhig und entspannt schlafen. Da gab es auch andere Zeiten.
Schönen Sonntag noch :-)
Beitrag vom 16.06.2019 - 07:24 Uhr
Ist doch richtig so, dass die Mitarbeiter ne ordentliche Gewinnbeteiligung erhalten. Ohne diese gäbe es schließlich auch nichts für die Aktionäre ;)

1. Das war ironisch gemeint.

2. Ohne die richtigen Entscheidungen der Nieten gäbe es keine Rekordergebnisse und entsprechende Gewinnbeteiligungen für die Mitarbeiter.

Und gerade deswegen interessieren mich (und wahrscheinlich auch Sie) die anderen vom Vorstand vermasselten Themen, von denen @Sall schrieb.


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