CO2-Kompensation
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So teuer wäre klimaneutrales Fliegen

British Airways Airbus A320neo
British Airways Airbus A320neo, © IAG

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LONDON - Flugreisen stehen in der Kritik, zum Klimawandel beizutragen. Analysten der Investmentfirma Sanford C. Bernstein haben nun berechnet, wieviel es die sechs größten europäischen Fluggesellschaften kosten würde, ihre kompletten Kohlendioxydemissionen zu neutralisieren: 3,2 Milliarden Euro.

Air France-KLM, Deutsche Lufthansa, IAG, Norwegian Air Shuttle, Ryanair und Easyjet sind laut Berechnungen der Experten für den CO2-Ausstoß aus insgesamt rund 37,8 Millionen Tonnen Kerosin pro Jahr verantwortlich.

Beim derzeitigen Preis für CO2-Ausgleichszertifikate von 26,51 Euro pro Tonne im Rahmen des Emissionshandelssystem der Europäischen Union würden die Gesamtkosten für die sechs Fluggesellschaften demnach etwa 48 Prozent ihres Nettogewinns von 2018 betragen, der zusammen bei etwa 6,5 Milliarden Euro lag. Dann könnten Kunden klimaneutral fliegen.

In dieser Woche hatte die französische Regierung angekündigt, für Flüge ab Frankreich eine neue Steuer von bis zu 18 Euro pro Ticket zu erheben, um Transportformen wie Züge zur Bekämpfung des Klimawandels zu finanzieren.

Die Sanford-Analysten rechnen mit steigendem Druck auf Fluggesellschaften durch Steuern oder andere Maßnahmen. Während letztendlich alle Emissionen ausgleichen werden müssten, enthält der französische Vorschlag jedoch keinen Anreiz, die Dekarbonisierung voranzutreiben und ist nicht an Emissionswerte gebunden, heißt es in der Studie.
© Bloomberg News, aero.de | Abb.: Lufthansa | 11.07.2019 08:05

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Beitrag vom 11.07.2019 - 16:09 Uhr
Die Aufforstung in Brasilien kann leider nicht geleistet werden, die EU hat mit MERCOSUR ein Abkommen über die Lieferung von Tausenden von Tonnen Rindfleisch abgeschlossen (womit deutsche Viehbauern hart in die Enge getrieben werden).

Dafür wurden gigantische Urwaldflächen gerodet, die jetzt nicht wieder einfach zugepflanzt werden können.
Beitrag vom 11.07.2019 - 15:52 Uhr
Das wäre tatsächlich interessant, wenn die resultierenden Mittel auch weltweit verpflichtend entsprechend eingesetzt würden.
In Brasilien könnten plötzlich Menschen ihr Dasein finanzieren mit dem Anpflanzen von Wald.Es würde einen tatsächlichen Transfer von reichen in arme Länder geben können.
In Europa könnten (Güter)Bahntrassen, Solaranlagen und Fernstromleitungen finanziert werden.
Beitrag vom 11.07.2019 - 11:25 Uhr
Falscher Titel?

Die durch Verschmutzungszertifikate abgesicherten Mengen an CO2 Emissionen stellen einen Kompromiss dar, der 2013(?) ausgehandelt wurde und die zusätzliche Abgabe von CO2 bremsen sollte (was bisher nicht klappt).

Für 26,51 Euro bekommt man keine Tonne CO2 aus der Atmosphäre gefiltert.
Daher ist der Verbrauch innerhalb dieser Grenzen nicht faktisch klimaneutral, sondern allenfalls rechnerisch ausgeglichen im Rahmen der Zertifikats-Handelssystems...

Dieser Beitrag wurde am 11.07.2019 11:29 Uhr bearbeitet.


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