"Wall Street Journal"
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Boeing 737 MAX könnte bis 2020 am Boden bleiben

S7 Airlines Boeing 737 MAX 8
S7 Airlines Boeing 737 MAX 8, © Anna Zvereva

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NEW YORK - Boeing könnte länger als gedacht brauchen, bis der Konzern seinen Mittelstreckenjet 737 Max wieder in Betrieb nehmen kann. Immer mehr Mitarbeiter der US-Luftfahrtbehörde FAA sowie Branchenvertreter nehmen mittlerweile an, dass aus dem Neustart in diesem Jahr nichts wird.

Nach den zwei Abstürzen binnen weniger Monate und 346 Toten hatten sowohl die US-Luftfahrtbehörde FAA als auch Boeing-CEO Dennis Muilenburg erklärt, sie erwarten, dass das Flugverbot noch in diesem Jahr wieder aufgehoben werden könne.

Nach Informationen des "Wall Street Journal" (WSJ) rechnen viele Experten - auch aus den Reihen der FAA - jetzt erst mit der Aufhebung im Januar 2020. Der Grund ist, dass die Entwicklung verbesserter Software länger dauere als gedacht. Das WSJ stützt den Bericht auf Insider, die vom aktuellen Sachstand Kenntnis haben.

An die zuletzt für September geplante Wiederzulassung der 737 MAX glauben die ersten Betreiber bereits nicht mehr.

So streicht American die 737 MAX für weitere Monate aus ihrem Flugplan. Flüge mit dieser Maschine würden nun bis zum 2. November abgesagt, teilte die Fluggesellschaft am Sonntag mit. Bislang war eine Frist bis zum 3. September vorgesehen, die zuvor bereits verlängert worden war. Der Ausfall führt nach Angaben von American Airlines zu rund 115 Flugstreichungen am Tag.

Boeing hat nach eigenen Angaben die Entwicklung eines Updates für die Steuerungssoftware des Flugzeugs abgeschlossen, die möglicherweise für die Abstürze verantwortlich ist. Die US-Luftfahrtbehörde FAA muss die Änderungen noch zertifizieren, bevor die Maschinen wieder starten dürfen.

Im Abnahmeprozess ist die FAA jedoch auf einen neuen Fehler gestoßen. Europas Luftfahrtaufsicht EASA bemängelt zudem, dass sich der Autopilot in bestimmsten Situationen nicht schnell genug deaktiviern lässt.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: United | 14.07.2019 19:11

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Beitrag vom 21.07.2019 - 20:48 Uhr
Was mich wundert, kauft aktuell Boeing alle Triebwerke für die aktuell produzierten MAX. Ich dachte immer die Airline kauft die Triebwerke direkt beim Triebwerks Lieferanten. Da aber keine MAX ausgeliefert werden, können die ja auch keine Triebwerke ausliefern aber an allen gebauten und geparkten MAX sehe ich Triebwerke angebaut.
Wer hat die aktuell bezahlt?
Falls Boeing die aktuell bezahlt aber normal nicht, dann sind alleine die Triebwerke bis Ende 2019 fast 4 Mrd. gebundenes Kapital, die da rum stehen und einer bazehlen muss (wennm man mal ein Triebwerk mit 5 Mill $ ansetzt).
Beitrag vom 18.07.2019 - 10:10 Uhr
Die Finanzierung der Lagerbestände muss ja nicht aus dem Gewinn bestritten werden. Das wäre für Boeing zwar schön aber grundsätzlich stehen dafür alle liquiden Mitel zur Verfügung.
Wenn die knapp werden sehe ich keine Probleme das Boeing bei Banken noch sehr viele Milliarden mehr Kredite aufnehmen kann und auch Zulieferer werden zeitlich beschränkt vermutlich bereit sein zu stunden wenn damit die laufende Prod. aufrecht erhalten werden kann.

Jedenfalls solange wie man die Banken/Zulieferer davon überzeugen kann das Max in einem überschaubarem Zeitpunkt die Zulassung zurückerhält.Jede Spekulation das Boeing daran in die Knie geht solange Max irgendwann wieder starten darf ist unrealistisch.

B797 ist natürlich auf längere Sicht auf Eis gelegt. Mitten im Fluss wechselt man nicht die Pferde. Aber an die Realisierung dieses Typs glaube ich ohnehin nicht.Unabhängig von Max.
Beitrag vom 18.07.2019 - 09:42 Uhr
Naja, es stehen aktuell wohl knapp 200 Max bei Boeing rum.
Flieger die produziert worden sind, mit entsprechenden Kosten die keine Erträge abwerfen.

Naja, die werden nicht ewig am Boden bleiben. Spätestens nächstes Jahr dürften die vom Hof sein und Boeing die Kasse wieder füllen.

B737 war der Hauptgewinnbringer.
Bleibt die B787, die aber immer noch unter den deffered cost leided als einzige Familie die Gewinn macht.

Die Militärsparte macht glaube ich über 40% des Umsatzes von Boeing aus. Und abgesehen vom 767 Tanker dürften die anderen Programme dort ordentlich Gewinn machen.

Die Anleger und Analysten sehen das wohl ähnlich entspannt, denn trotz anhaltend schlechter Nachrichten über die Max hat die Aktie im Jahresvergleich 7,5% zulegen können. Das ist zwar für die Boeing-Aktie ein eher bescheidenes Plus, aber von einer Krise ist man doch noch meilenweit entfernt.

Dieser Beitrag wurde am 18.07.2019 14:01 Uhr bearbeitet.


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