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Der italienische Premierministers Giuseppe Conte hat vermittelt und die Atlantia Gruppe der Benetton-Familie dazu bewegt, quasi in letzter Minute aus der Deckung zu kommen - sie hat sich offiziell in Position gebracht, an der Umstrukturierung der Alitalia mitzuwirken.
Luigi di Maio hatte sich gegen die Beteiligung der Familie gewehrt - zwischen der Atlantia Gruppe und der Regierung schwelt seit dem Einsturz einer Autobahnbrücke in Genua, der Dutzende Menschen das Leben gekostet hat, ein Streit.
"Wir erwarten, dass die Staatsholding cda und FS sich so schnell wie möglich entscheiden - und zwar für das ehrgeizigste Angebot, nicht für eines der konservativen", zitiert der "Messaggero" nun di Maio. "Alitalia muss wieder offensiv spielen, nicht defensiv."
Diese Wortwahl wirkt wie eine Anspielung auf einen der Bieter: Claudio Lotito, Eigentümer des Fußballclubs Lazio. Er tritt ebenso selbstbewusst ins Rennen wie der eben bei Avianca geschasste CEO Germán Efromovich.
Der wäre zu einer Investition um die 200 Millionen Euro bereit, wenn er dafür den Chefposten in einer neuen Alitalia bekäme. Delta Air Lines dürfte diese Botschaft allerdings mit Argwohn aufgenommen haben. Denn Avianca, an der Efromovich nach wie vor die Mehrheit hält, ist Teil der Star Alliance. Delta und Alitalia gehören dem konkurrienden SkyTeam an.
Eine Beteiligung Efromovichs könnte daher ein Ausschlusskriterium für Delta darstellen. Dabei hat die Airline bereits vor Monaten angekündigt, dass sie sich vorstellen könnte, ihre Anteile an einer neuen Alitalia zu verdoppeln, wenn das Projekt erfolgreich ist.
Bleibt ein weiterer Partner zur Auswahl: die Toto Group, die weltweit als Bauunternehmen tätig ist. Die italienische Öffentlichkeit wartet seit Monaten gespannt auf eine Entscheidung.
Ob sie den Mitarbeitern der Alitalia endlich Ruhe und Gewissheit bringen wird, ist jedoch fraglich. Denn keiner der bisherigen Rettungspläne kommt ohne Entlassungen aus.
© aero.de | Abb.: Alessandro Ambrosetti | 15.07.2019 10:30
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