London - New York mit A220
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Richtet JetBlue einen Bankershuttle ein?

JetBlue Airways Airbus A220-300
JetBlue Airways Airbus A220-300, © Airbus

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NEW YORK - Airbus positioniert seine Kompaktserien A321LR und A220-100 als Alternativen für Langstrecken. JetBlue Airways testet zunächst mit dreizehn A321LR und dem Premiumprodukt MINT das eigene Disruptionspotenzial über dem Atlantik - wird die Airline auch für eine Monopollinie von British Airways zur Gefahr?

Der Transatlantikmarkt ist aufgeteilt: Lufthansa, United und Air Canada bilden das Joint Venture "A++". British Airways stimmt Flugplan und Ticketpreise mit American ab. Delta will mit Air France-KLM und Virgin Atlantic gemeinsame Sache machen. An diesen Bollwerken bissen sich viele Kontrahenten die Zähne aus, zuletzt WOW Air und Primera Air.

JetBlue wagt den Angriff dennoch - und fliegt 2021 von New York und Boston nach nach London.

"Ticketpreise, die heute im Premiumsegment für die Flüge aufgerufen werden, lassen einen erröten", sagte JetBlue-Betriebsvorständin Joanna Geraghty - mit MINT will JetBlue insbesondere Geschäftsreisende vom Umstieg in die A321LR überzeugen.

"Wir haben keine Transatlantikstrategie, sondern eine Strategie für New York und Boston", spielt JetBlue-Vertriebsvorstand Marty St. George im Interview mit "The Air Current" die Rolle der Airline herunter: von den täglich 2.000 Premium-Sitzen zwischen den JetBlue-Drehkreuzen im amerikanischen Nordosten und London werden "weniger als 100" auf die A321LR entfallen.

JetBlue hat sich noch keinen Londoner Zielflughafen ausgeguckt. Mit neuen Flügen von Boston und New York Kennedy nach London-Gatwick entwickelt Delta bereits eine Abwehrstrategie. Doch JetBlue könnte auch in einer anderen Transatlantik-Nische Gewinne der Wettbewerber abschöpfen.

Flüge in die Docklands?

Auf der Linie vom London City-Airport nach New York JFK hat British Airways noch ein Monopol. Der mit Airbus A318 geflogene und nur als Business Class angebotene "Bankershuttle" zwischen den Finanzzentren muss auf dem Hinweg im irischen Shannon allerdings einen Tankstopp einlegen.

"Wir verfügen mit der A220 über ETOPS-Zulassungen für Transatlantikflüge und wir können in beiden Richtungen ohne Zuladungsbeschränkungen fliegen", sagte A220-Chefingenieur Rob Dewar im Interview mit aero.de. "Außerdem könnten wir bei einer Bestellung heute Flugzeuge bereits 2020 oder 2021 liefern."

JetBlue hat bis zu 120 A220-300 als Ersatz für E190 bestellt. London - New York kann nur die kleinere A220-100 fliegen "und daher bietet sich das eher für exklusive All-Business-Class-Flüge an", sagte Dewar.

Airlineanalyst Henry Harteveldt traut JetBlue Flüge in die Docklands mit der A220 durchaus zu: es sei möglich, das MINT-Produkt auch im Airbus A220 einzubauen. JetBlue hält sich zu solchen Gedankenspielen noch bedeckt, will sich in Europa aber voll und ganz auf London konzentrieren.
© aero.de | Abb.: Airbus | 14.05.2019 11:26


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