Flug 4U-9525
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Ärzte: Lufthansa und LBA haben versagt

germanwings Airbus A320
germanwings Airbus A320, © Ingo Lang

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HAMBURG - Die Jahreskonferenz der deutschen Ärzte arbeitet diese Woche in Hamburg den vom Copiloten Andreas L. absichtlich herbeigeführten Absturz des Germanwings-Flugs 9525 auf. Schon im Vorfeld gehen die Mediziner hart mit Lufthansa und Luftfahrtbundesamt (LBA) ins Gericht.

"Ich finde, dass die Lufthansa als Arbeitgeber und das Luftfahrtbundesamt als Aufsichtsbehörde versagt haben", sagte Ärztekammer-Präsident Prof. Frank Ulrich Montgomery dem "Hamburger Abendblatt".

Die "schwere depressive Erkrankung in der Vorgeschichte" des Copiloten Andreas L. hätte Lufthansa und LBA zu "besonderen Untersuchungen" Anlass geben müssen, merkte Montgomery an. "In solchen Fällen reicht eine jährliche Untersuchung, wie sie die Regel ist, nicht aus."

Das fliegerärztliche Medical stelle außerdem zu sehr auf körperliche Befunde und Laborwerte ab "und zu wenig auf psychische Untersuchungen".

Es sei auch "nicht anständig", dass die Unfit-to-Fly-Police des Copiloten mit 74.000 Euro faktisch nur die Rückzahlung seiner Ausbildungskosten versichert habe, sagte Montgomery. Arbeits- und Einstellungsbedingungen in der Luftfahrt setzten manche Piloten unter zusätzlichen Leistungsdruck.
© aero.de | Abb.: Lufthansa | 23.05.2016 10:59

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Beitrag vom 24.05.2016 - 07:48 Uhr
Wenn ich mich richtig erinnere, haben sich die Fliegerärzte und ihre Standesvertretungen nach Einführung von Aircrew Part-MED unter Berufung auf die ärztliche Schweigepflicht erfolgreich geweigert, medizinische Daten / Unterlagen an das LBA weiterzuleiten. Ja, "wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist".
Beitrag vom 23.05.2016 - 23:12 Uhr
So so, das sagt er, der Herr Montgomery. Na ja, kann er ja. Solange aber nicht klar ist was sind die gesetzlichen Anforderungen und wo beginnt/endet die Schweigepflicht ist das erst mal nur eine (seine) Meinung. Aber das wird ja gerade geprüft. Dann sehen wir weiter ob ein Fehler vorlag oder die Regeln zu offen sind. Bis dahin, Ball flach halten.

Dieser Beitrag wurde am 23.05.2016 23:14 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 23.05.2016 - 21:08 Uhr
Soll das etwa heissen, dass "die" Ärzte nun selbstkritischer werden?
Es waren doch die angestellten Ärzte der LH bzw.beauftragte Ärzte des LBAs und nicht irgendwelche MA der LH bzw. des LBA, die ihre Zustimmungen gaben.


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