Zwischenbilanz 2019
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Airbus fehlen noch 500 Flugzeuge zum Jahresziel

Airbus A330-800
Airbus A330-800, © Airbus

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HAMBURG - Airbus hat in der ersten Halbzeit 2019 389 Flugzeuge ausgeliefert. Die Paris Air Show und der Programmstart der A321XLR haben im Juli für einen Auftragsschub gesorgt. Doch um die hoch gesteckten Jahresziele zu erreichen, muss Airbus die Schlagzahl von Juli bis Dezember noch einmal deutlich erhöhen.

227 Auslieferungen allein im zweiten Quartal: Airbus ist auf gutem Weg, sich 2019 die Krone als größter Flugzeugbauer der Welt von Boeing zurückzuholen. Der US-Konkurrenent wird von Grounding und Lieferstopp der 737 MAX ausgebremst und hat 2019 bis Ende Juni erst 239 Flugzeuge ausgeliefert.

Airbus hatte letztes Jahres mit Versorgungsengpässen bei A320neo-Triebwerken zu kämpfen und im ersten Halbjahr 2018 nur 303 Flugzeuge übergeben. Ein betriebsamer Dezember mit 127 Auslieferungen und die Übernahme des CSeries-Programms von Bombardier retteten das Jahresziel - Airbus gelang am Ende eine Punktlandung bei 800 Flugzeugen.

Für 2019 hat der Konzern die Latte um weitere zehn Prozent in einen Korridor von 880 bis 890 Auslieferungen angehoben. Rund 500 Flugzeuge müssen die Linien dafür bis Dezember verlassen und an ihre Kunden übergeben werden. Zum Vergleich: im Gesamtjahr 2009 hatte Airbus "nur" 498 Flugzeuge ausgeliefert.

Beim Volumenmodell A320neo hat sich die Liefersituation der Triebwerkspartner zwar entspannt: Airbus hat im ersten Halbjahr 163 A320neo und 71 A321neo an die Kunden gebracht. Die Ausrüstung von A321neo-Kabinen nach Kundenvorgaben im Werk Hamburg bleibt jedoch ein Flaschenhals im Produktionsablauf.

Seit Juli steuert Michael Menking das A320-Programm. Airbus hat den Raumfahrt-Manager und bisherigen A400M-Programmleiter an die Elbe geholt, um auf den A320-Linie einen Hochlauf auf 63 Monatseinheiten bis 2021 zu realisieren - und das Brot-und-Butter-Programm auf eine 70er-Rate vorzubereiten.

Paris verlängert die Warteliste

Im A220-Programm kann Airbus im ersten Halbjahr auf 15 ausgelieferte A220-100 und sechs A220-300 verweisen.

Eine erfolgreiche Paris Air Show 2019 hat die Airbus-Wartelisten um 145 Flugzeuge verlängert - darunter die ersten 44 Festaufträge für die neue Langstreckenversion A321XLR: 20 von American Airlines, zehn von Qantas und 14 aus der IAG. Nach Abzug von 125 stornierten Bestellungen hat Airbus im ersten Halbjahr netto 88 Neuaufträge verbucht - und den Auftragseingang ins Plus gedreht.
© aero.de | Abb.: Airbus | 10.07.2019 07:38

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Beitrag vom 10.07.2019 - 11:45 Uhr
Zum Einen ist ein Ende des Groundings Sept./Okt. nach heutigem Stand relativ unwahrscheinlich, zum Anderen werden weder Boeing noch die Kundenairlines in der Lage sein, logistisch eine solche Menge an Flugzeugen auszuliefern bzw. in die Flotte zu integrieren.

Darüber hinaus ist der Vergleich der nackten Auslieferungszahlen aus meiner Sicht mehr eine reine statistische Größe als mit inhaltliche Aussagekraft versehen. Boeing hat noch immer einen deutlich größeren Widebody-Anteil in den Auslieferungen als Airbus. Daher dürfte der erzielte Ertrag von Boeing bei Passagierflugzeugen ich immer noch über dem von Airbus liegen, selbst wenn Airbus ein paar SA – Flugzeuge mehr ausliefern wird.
Beitrag vom 10.07.2019 - 11:34 Uhr

Theoretisch könnte bei Freigabe bis ca.Sept./Okt. und entsprechender Nachrüstung diese Flieger bis Jahresende ausgeliefert werden. Wie sich das jedoch mit der Freigabe entwickelt und ob Boeing in den kommenden Monaten evtl. die Produktion weiter drosselt ist derzeit nicht absehbar. Die Finanzbindung steigt jedenfalls ordentlich.

Das bezweifle ich sehr stark. Selbst wenn wirklich das Grounding im September aufgehoben werden würde (was ich nicht glaube), dann wird man nicht in der Lage sein alle Nachrüstungen bis Jahresende durchzuführen und die Auslieferungen vorzubereiten.
Außerdem bleibt die Frage, ob nur weil das Grounding aufgehoben wird, ob wirklich alle Airlines dann sofort die Unmengen an Fliegern in die Flotte aufnehmen. Bis sich der Stau abgebaut hat, wird es sicher einige Monate, wenn nicht sogar noch längern dauern. Also selbst bei einem Ende des Groundings im September, sehe ich nicht, dass viele von diesen Fliegern dann bis Ende des Jahres ausgeliefert werden würden.
Beitrag vom 10.07.2019 - 11:23 Uhr
Im Halbjahr hat Airbus somit 150 Flugzeuge mehr als Boeing ausgeliefert. Das ist natürlich keine Kunst denn ohne Grounding wären ca. 160-200 B737Max mehr ausgeliefert worden. Unter normalen Umständen wäre Boeing noch leicht vorn aber Airbus holt kräftig auf. Jetzt steht ca. diese Menge (minus Prod.-Kürzung ca 10/Monat) unausgelieferet bei Boeing rum.

Theoretisch könnte bei Freigabe bis ca.Sept./Okt. und entsprechender Nachrüstung diese Flieger bis Jahresende ausgeliefert werden. Wie sich das jedoch mit der Freigabe entwickelt und ob Boeing in den kommenden Monaten evtl. die Produktion weiter drosselt ist derzeit nicht absehbar. Die Finanzbindung steigt jedenfalls ordentlich.

Dieser Beitrag wurde am 10.07.2019 11:24 Uhr bearbeitet.


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