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Lufthansa rechnet nicht mit Condor-Übernahme

Condor Airbus A321-211
Condor Airbus A321, © Condor

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FRANKFURT - Die Lufthansa rechnet nicht damit, dass sie den zum Verkauf stehenden Ferienflieger Condor tatsächlich übernehmen wird. "Es ist unwahrscheinlich, dass wir den Zuschlag für Condor erhalten", sagte Lufthansa-Finanzchef Ulrik Svensson am Montag beim Kapitalmarkttag des Dax-Konzerns in Frankfurt.

Lufthansa ist angesichts mieser Prognosen die Übernahmelaune vergangen: es gebe für einen Deal um Condor mehrere Hürden, sagte Svensson So habe Condor eine alte Flugzeugflotte, was hohe Investitionen nach sich ziehe. Eine Eingliederung in die Lufthansa-Tochter Eurowings wäre zudem "komplex".

Der klamme Reisekonzern Thomas Cook (Neckermann Reisen) hatte seine Fluggesellschaften einschließlich Condor im Februar zum Verkauf gestellt, um Geld für Investitionen in Hotels und Digitalisierung zu erhalten. Die Lufthansa hatte Anfang Mai bestätigt, dass sie ein unverbindliches Angebot für Condor abgegeben hat, das sie auch auf die kompletten Airlines der Thomas-Cook-Gruppe erweitern könnte.

Allerdings rechnete Lufthansa-Chef Carsten Spohr damals schon mit kartellrechtlichen Auflagen der EU-Kommission als Wettbewerbsbehörde. Die EU hatte bereits die Übernahme noch größerer Teile der insolventen Air Berlin durch die Lufthansa aus wettbewerbsrechtlichen Gründen verhindert.

Lufthansa sortiert nach einer Gewinnwarnung ihre Günstigflugstrategie neu - die Langstrecken von Eurowings werden künftig über die Netzwerk-Airlines gesteuert. Diesen Bereich hätte Condor verstärken sollen.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Condor | 24.06.2019 15:32

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Beitrag vom 24.06.2019 - 22:09 Uhr
Einst hatte LH den Fehler begangen die Condor nicht als Plattform für eine Low Cost Airline zu nutzen und sie stattdessen ohne Not weggeben. Zu diesem Zeitpunkt glaubte man bei LH nicht an den Erfolg des Low Cost Geschäfts. Heute steht Condor wieder zum Verkauf und es zeichnen sich Überkapazitäten im Low Cost Geschäft ab. Statt also die Condor zu übernehmen und in ein wie immer geartetes Low Cost Geschäft zu integrieren, bei dem die Airliner samt Crews etwa beliebig zwischen klassischem Charter und Low Cost getauscht werden könnten, geht man jetzt wieder den Weg der umständlichen Sanierung von Eurowings ohne die Pfründe der Condor zu heben. Zum einen hat Condor nach wie vor einen guten Namen, gut geschultes Personal, hervorragende Technik und jede Menge Zielgebietskompetenz ganz abgesehen von wertvollen Slots. Die Flieger bei Condor hingegen müssen eh erneuert werden. Die sich abzeichnende Überkapazität im Kurz- und Mittelstrecken Point-to-Point Verkehr könnte man so abfangen, da der klassische Charter nach wie vor für viele Urlauber große Zugkraft besitzt, speziell im Bereich von All-Inclusive Reisen oder Cruise Ship Charter Ketten.

Wenn man sich auf der Langstrecke auf ein bis zwei Muster mit Eurowings, Condor und Brussels einigen würde, könnte man so sehr flexibel am Markt agieren.

Nach meinem Dafürhalten ist auf der Mittelstrecke die A320 und A321 gesetzt, auf der Langstrecke bieten sich A 330 Neo oder A350 sowie A321XLR Neo an.


Hervorragende Technik??!? Von der Maintenance her gesehen vielleicht ja! Aber sind Sie in der letzten Zeit mal mit Condor geflogen?!? Die Flugzeuge an sich sind „Ur-alt“ und auch die Kabinenausstattung und das Produkt kann mit der heutigen Konkurrenz nicht mehr mithalten. Dahingehend hat die Condor über die letzten Jahre, die notwendigen Investitionen verschlafen bzw. konnte sie schlicht und ergreifend nicht stemmen.

Wenn die LH gescheit ist, wird sie sich das Investment einer Flottenmodernisierung nicht ans Bein binden....

Bis sich die Investition im Ergebnis positiv widerspiegeln, vergehen wahrscheinlich Jahrzehnte!

Und das scheint im Moment das letzte zu sein, was sich die LH leisten kann UND will!
Beitrag vom 24.06.2019 - 19:11 Uhr
Zwischenfrage, wie hätte LH die Condor als LCC Plattform nutzen können? Das Kostenniveau der damaligen C war gleich LH.
Davon ab, Condor hat keinen Namen, gut oder schlecht. Im Netz finden Sie dazu eine Analyse und Präsentation der C. Das öffnet die Augen. Reality meets Romantic. Keiner bucht eine Reise wg Condor, man fliegt was da ist, Hauptsache der Preis stimmt.
Beitrag vom 24.06.2019 - 16:29 Uhr
Einst hatte LH den Fehler begangen die Condor nicht als Plattform für eine Low Cost Airline zu nutzen und sie stattdessen ohne Not weggeben. Zu diesem Zeitpunkt glaubte man bei LH nicht an den Erfolg des Low Cost Geschäfts. Heute steht Condor wieder zum Verkauf und es zeichnen sich Überkapazitäten im Low Cost Geschäft ab. Statt also die Condor zu übernehmen und in ein wie immer geartetes Low Cost Geschäft zu integrieren, bei dem die Airliner samt Crews etwa beliebig zwischen klassischem Charter und Low Cost getauscht werden könnten, geht man jetzt wieder den Weg der umständlichen Sanierung von Eurowings ohne die Pfründe der Condor zu heben. Zum einen hat Condor nach wie vor einen guten Namen, gut geschultes Personal, hervorragende Technik und jede Menge Zielgebietskompetenz ganz abgesehen von wertvollen Slots. Die Flieger bei Condor hingegen müssen eh erneuert werden. Die sich abzeichnende Überkapazität im Kurz- und Mittelstrecken Point-to-Point Verkehr könnte man so abfangen, da der klassische Charter nach wie vor für viele Urlauber große Zugkraft besitzt, speziell im Bereich von All-Inclusive Reisen oder Cruise Ship Charter Ketten.

Wenn man sich auf der Langstrecke auf ein bis zwei Muster mit Eurowings, Condor und Brussels einigen würde, könnte man so sehr flexibel am Markt agieren.

Nach meinem Dafürhalten ist auf der Mittelstrecke die A320 und A321 gesetzt, auf der Langstrecke bieten sich A 330 Neo oder A350 sowie A321XLR Neo an.


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