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Jet Airways bricht auseinander

Jet Airways Boeing 777-300ER
Jet Airways Boeing 777-300ER, © Ingo Lang

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MUMBAI - Alitalia, Air Berlin und nun möglicherweise Jet Airways: Etihad Airways droht in Indien das dritte Beteiligungsdebakel. Die Situation spitzt sich dramatisch zu: die Jet-Airways-Flotte ist auf Handvoll Flugzeuge geschrumpft, eine Bank ruft die letzten Boeing 777-300 zurück - der Airline droht die Stilllegung.

Jet Airways war an der Börse einmal die wertvollste Airline Indiens. Inzwischen droht dem Lufthansa-Partner der Verlust seiner Flotte.

Nach Informationen der "Economic Times" hat die US-Außenhandelsbank Exim die Kredite für die letzten zehn Langstreckenflugzeuge gekündigt. "Die Bank kann nun alle zehn Boeing 777-300, die Jet Airways gehören, festsetzen lassen und damit hätte die Airline dann keine Flugzeuge mehr", sagte ein Insider der Zeitung.

Demnach steht Jet Airways allein beim amerikanischen Exportfinanzierer mit plus-minus 290 Millionen US-Dollar in der Kreide. Insgesamt soll die Airline 1,2 Milliarden US-Dollar offene Verbindlichkeiten haben.

Management prüft Grounding

Eine Krisensitzung des Vorstands brachte am Dienstag nach Informationen der Nachrichtenagentur "Bloomberg" keinen Durchbruch - Investoren werden vorerst keine weiteren Gelder nachschießen. Das Management prüfe jetzt alle weiteren Möglichkeiten einschließlich einer Aussetzung des Flugbetriebs.

Jet Airways hatte nach der Festsetzung einer 777-300 in Amsterdam ihren internationalen Flugbetrieb bereits ausgesetzt. Am Montag legten zudem 1.000 Piloten wegen nicht ausgezahlter Gehälter die Arbeit nieder. Von zuletzt 124 Flugzeugen hoben in den vergangenen Tagen nur noch sechs ATR 72 und eine 737 der Tochterfirma JetLite ab.

Etihad Airways ist mit 24 Prozent an Jet Airways beteiligt. Nach Milliardenverlusten kämpft die Airline derzeit selbst um Ordnung in ihren Finanzen.
© aero.de | Abb.: Ingo Lang, Großbild: Mark Harkin | 16.04.2019 20:11

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Beitrag vom 17.04.2019 - 20:51 Uhr
Ich weiß nicht ob das nur Größenwahn bei Etihad etc. war.

Schauen wir mal auf die "Prognosen" die für die Entwicklung der Luftfahrt vor ca. 10 Jahren erstellt wurden. Da kannte doch das (zu erwartende) Wachstum nun überhaupt keine Grenzen.

Und was ist jetzt die Realität? Die Pleiten der letzten Jahre, HNA (ein "großer" Player auch im Luftfahrtgeschäft) will das meiste wieder loswerden, ASIANA ist offensichtlich auch kurz vor dem Ende, Flugzeugbestellungen werden storniert bzw. die Auslieferungen verschoben ... und, und, und.

Ich denke, da werden wir noch einiges, jetzt scheinbar unvorstellbares, erleben.
Beitrag vom 17.04.2019 - 15:25 Uhr
Air Berlin war nur nie die wertvollste Airline Deutschlands und hat auch vor dem Etihad Einstieg kein Geld verdient. Aber bei Etihad scheint irgendwas faul zu sein. Die kaufen nur Schrott.


Da kann ich mich nur anschliessen: In der Tat.
Beitrag vom 17.04.2019 - 15:21 Uhr
Air Berlin war nur nie die wertvollste Airline Deutschlands und hat auch vor dem Etihad Einstieg kein Geld verdient. Aber bei Etihad scheint irgendwas faul zu sein. Die kaufen nur Schrott.

Wenn die Airline 1.2 Mrd USD Verbindlichkeiten hat, hat sie demnach kein Geld verdient, sondern nur verbrannt... auch AB hat seine Bilanzen brav aufgehübscht, vor dem Börsengang, vor dem Etihad Einstieg... alles nur Show... genau wie z.B. Tesla, das ebenfalls Milliarden Schulden hat.

Der Grössenwahn à la Hunold ist dort ebenso aufgetreten, auf Pump finanzierte Flugzeuge, mittelmässiger Service, Sale-lease-back Szenarien, um Bilanzen aufzuhübschen, etc. etc.

In der Tat.


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