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Gewerkschaft will Austrian-Tarifvertrag als Branchensatzung

Austrian Airbus A320
Austrian Airbus A320, © Ingo Lang

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WIEN - Mit Rückhalt der Personalvertreter von Austrian Airlines, Eurowings, Level und Lauda will die Gewerkschaft vida den Tarifvertrag von Austrian Airlines als Vorlage für ein branchenweites Tarifwerk einreichen. Wie Austrian haben Lauda und Eurowings bisher eigene Tarifverträge.

Nach der (vorläufigen) Einigung zwischen Ryanair und den Lauda-Piloten setzt vida auf eine sozialpartnerschaftliche Einigung mit der Wirtschaftskammer.

Bisher lehnte die österreichische WKO eine Branchenlösung ab, zum einen wegen unterschiedlicher Anforderungen bei den Geschäftsmodellen der Airlines. Zum anderen, weil ein Branchen-KV die Attraktivität des Standorts beeinträchtigen würde.

Am Dienstag warnte die WKO davor, Fluglinien wie Level (Anisec) oder Wizz Air wären mit einer "Zwangssatzung" überfordert und könnten sich zurückziehen.

Günstige Standortbedingungen haben zuletzt zur Ansiedelung eigener Niederlassungen großer Airline-Konzerne geführt, darunter Lufthansas Eurowings Europe, Easyjet Europe, der IAG mit ihrer Lowcostmarke Level und Ryanairs Laudamotion. Ebenso gründete Wizz Air im Frühjahr 2018 in Wien ihre erste externe Paneuropa-Basis.

Der Kampf um die Marktlücken der gescheiterten Air Berlin führte zu massiven Preiskämpfen, die aus Sicht der Gewerkschaft zunehmend auf dem Rücken des Airlinepersonals ausgetragen werden. Es gehe nunmehr darum für die gesamte Branche "faire" Wettbewerbsbedingungen zu schaffen.

Im ORF bezweifelte Austrian CEO Alexis von Hoensbroech zwar die Machbarkeit eines Branchenvertrags, begrüßte aber die Absicht der Gewerkschaft, den Austrian-Tarifvertrag als Benchmark für dessen Satzung vorzuschlagen.

Der massive Kapazitätszuwachs am Flughafen Wien hat seit Herbst letzten Jahres zu einer Absatzsteigerung von über 20 Prozent geführt  - und zu einem bedrohlichen Ertragsverfall bei fast allen Marktteilnehmern. Lediglich Wizz Air konnte seit ihrem Markteintritt in Wien schwarze Zahlen vermelden.

Dagegen hatte Lauda Anfangsverluste von über 140 Millionen Euro zu verkraften. Auch Austrian musste Federn lassen. Trotz kräftigem Zuwachs bei den Passagieren, blieb ihr Halbjahresergebnis negativ.
© aero.at | Abb.: Ingo Lang | 14.08.2019 10:11

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Beitrag vom 15.08.2019 - 07:34 Uhr
Wessen Ziel? Vidas? Unwahrscheinlich. Aber das ist der ewige Spagat zwischen vernünftigen Arbeitsbedinungen und Gefahr des Jobverlusts.
Beitrag vom 15.08.2019 - 07:14 Uhr
“Am Dienstag warnte die WKO davor, Fluglinien wie Level (Anisec) oder Wizz Air wären mit einer "Zwangssatzung" überfordert und könnten sich zurückziehen.”

Ist das nicht das Ziel?
Beitrag vom 14.08.2019 - 12:40 Uhr
Günstige Standortbedingungen haben zuletzt zur Ansiedelung eigener Niederlassungen großer Airline-Konzerne geführt, darunter Lufthansas Eurowings Europe, Easyjet Europe, der IAG mit ihrer Lowcostmarke Level und Ryanairs Laudamotion.

Ich würde sie eher als parasitäre Sozialschmarotzer bezeichnen, die ein unnötiges Überangebot an umweltschädlichen Billigflügen erzeugen.


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