Atlantik-Hub Island
Älter als 7 Tage

Auf halber Strecke

REYKJAVIK - WOW ist für die rund 350.000 Isländer mehr als nur ein Ausdruck des Erstaunens. Mit jährlich 8,8 Millionen Passagieren legte Keflavik Airport, Heimatflughafen von WOW Air und Icelandair, zuletzt um 28 Prozent zu, sowohl im Reise- als auch im Transitverkehr.

Noch vor zwei Jahren stand der Zähler am Airport KEF erst bei 4,8 Millionen, vor zehn Jahren bei gerade 2,0 Millionen. Im laufenden Jahr peilt der Flughafen erstmals die Zehn-Millionen-Marke an. 

Inzwischen steigt bereits jeder dritte Passagier am KEF um. Auf halber Strecke mitten im Atlantik gelegen, verbinden aktuell 26 Fluggesellschaften (darunter 14 Lowcost-Airlines) Island mit 24 Zielen in Nordamerika und 64 Zielen in Europa.

Ausbauplan für Flughafen Keflavik
Ausbauplan für den Flughafen Keflavik, © KEF

Das entlegenste Ziel ist mit fast 7.000 Kilometer Los Angeles, am nächsten liegt in rund 800 Kilometer Entfernung Vagar auf den Faröer-Inseln.

Allein aus dem deutschprachigen Raum fliegen neun Fluggesellschafen Island von 17 Abflughäfen an, darunter Lufthansa und Austrian.

Aus Nordamerika nehmen inzwischen selbst die großen Allianzcarrier Kurs auf die Atlantikinsel: derzeit Air Canada und Delta, ab Sommer 2018 auch American und United. Neben ihnen unterhalten WOW und Icelandair ein dichtes Netz an direkten Lowcost-Verbindungen.

Zum kommenden Sommer bieten American, Icelandair, Luxair, S7, United, Wizz Air und WOW zusammen nicht weniger als 18 neue Routen an, darunter tägliche Dienste zu den US-Hubs Dallas/Fort Worth (American) und Newark (United).

Neu in die USA geht es auch mit WOW nach Cincinnati, Cleveland, Dallas, Detroit und St. Louis, sowie mit Icelandair nach Baltimore, Cleveland, Dallas, Kansas City und San Francisco. Neu in Europa sind Dublin mit Icelandair, London-Stansted mit WOW, Moskau-Domodedovo mit S7, Posen mit Wizz Air und Luxemburg mit Luxair.

Topdestination bleibt mit jährlich rund 1.700 Flügen weiterhin Kopenhagen, Hauptstadt des isländischen Kronlandes Dänemark.

Tourismus im Höhenflug

Nach dem Zusammenbruch des isländischen Bankensystems im Jahr 2007, einer schweren Regierungskrise und dem Vulkanausbruch im Jahr 2010 erfuhr Islands Tourismus kurzzeitig eine Delle, erholte sich aber rasch und erreichte im letzten Jahr einen neuen Rekord.

Seit der Jahrtausendwende stieg die Zahl der Übernachtungen um das Zehnfache auf knapp sechs Millionen, gleichzeitig hat sich das Einkommen aus der Touristikwirtschaft verfünffacht, von zwei auf zehn Prozent des BIP.

Lowcost-Flüge als Wirtschaftsmotor

Wichtigster Taktgeber für den Tourismus in dem Hochpreisland sind neben attraktiven Stopover-Angeboten für Transitreisende auch günstige Ticketpreise der Homecarrier, zunehmend durch Einsatz von schlankem und kostengünstigem Gerät wie Airbus A320neo, A321neo oder Boeing 737 MAX.

Aktuell hat WOW Air eine Flotte von 17 Airbus-Flugzeugen im Einsatz, darunter drei Großraumjets vom Typ A330-300 und je eine Neo-Variante der A320 und A321. Dazu hält WOW Air noch offene Bestellungen für vier A330-900neo und sechs A320 inklusive einer weiteren Neo.

Die Flotte von Icelandair besteht derzeit aus vier Boeing 767-300 und 26 Boeing 757. Mitte des Jahres erwartet Icelandair die erste von 16 fest bestellten Boeing 737 MAX der Versionen -8 und -9. Dazu hält Icelandair noch Optionen für weitere acht Maschinen.
© Bob Gedat, aero.at | Abb.: WOW Air | 14.01.2018 10:26

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Beitrag vom 15.01.2018 - 18:49 Uhr
Die Betriebskosten müssen bei diesem Konzept schon sehr schlank sein, denn immerhin muß die zusätzliche Landung und der zusätzliche Start mit erwirtschaftet werden.

Grundsätzlich völlig richtig.
Allerdings wenn ich beispielsweise von SXF über KEF nach USA fliege, steige ich genauso oft um, als wenn über FRA oder MUC.
Beitrag vom 15.01.2018 - 12:59 Uhr
Die Betriebskosten müssen bei diesem Konzept schon sehr schlank sein, denn immerhin muß die zusätzliche Landung und der zusätzliche Start mit erwirtschaftet werden.
Beitrag vom 15.01.2018 - 12:37 Uhr

... was mit "Taktgeber für Tourismus und Hub" gemeint war. Offenbar ist mir das nicht gelungen.

Und eben dieser Taktgeber ist: "... auch günstige Ticketpreise der Homecarrier durch Einsatz von schlankem Gerät wie Airbus A320neo, A321neo oder Boeing 737 MAX mit sparsamen CFM LEAP-1A/B Triebwerken."

Also wird von einem Taktgeber gesprochen, der noch nicht/fast noch nicht vorhanden ist, aber aktuell und nicht zukünftig angepriesen wird.

Wie gesagt, ihre Erklärung habe ich verstanden, dem Stimme ich sogar zu. Nur ist aktuell der geschilderte Sachverhalt noch nicht gegeben und demzufolge der Artikel teilweise inhaltlich falsch.


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