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Air France-KLM taucht in die Verlustzone ab

Air France Airbus A330
Air France, © Air France-KLM

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PARIS - Die Fluggesellschaft Air France-KLM hat im ersten Quartal wegen harter Konkurrenz und steigender Kosten einen höheren Verlust eingeflogen. Im Jahresvergleich stieg der Verlust um knapp ein Fünftel auf 320 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Freitag in Paris mitteilte.

Ohne eine Steuererstattung wäre das Minus noch deutlich höher ausgefallen: aus dem laufenden Geschäft wuchs der Fehlbetrag mit 303 Millionen Euro sogar auf mehr als das Doppelte und fiel damit schwächer aus als von Experten ohnehin gedacht. An der Börse in Paris sackte die Aktie um mehr als 4 Prozent ab.

Auch das Papier der Rivalin Lufthansa lag in Frankfurt am Dax-Ende. Angesichts des ersten Quartals müsse das restliche Jahr nun stark verlaufen, um die Markterwartungen noch zu erreichen, schrieb Analyst Damian Brewer von der Royal Bank of Canada.

Die Ticketpreise seien wegen der Ausweitung des Flugangebots in der Branche zu Jahresbeginn wie erwartet unter Druck geraten, sagte Vorstandschef Benjamin Smith. Zusätzlich seien die Treibstoffkosten gestiegen, und Wechselkurse hätten Gegenwind gebracht.

Zwar hatte Air France-KLM im Quartal mit 22,7 Millionen Fluggästen 3 Prozent mehr Passagiere befördert als im Vorjahresquartal. Allerdings lagen die Erlöse je angebotenem Sitzplatzkilometer knapp 2 Prozent unter denjenigen des Vorjahrs. Auch blieben mehr Sitze in den Maschinen leer.

Die Fluggesellschaft habe sich auf den Langstrecken und in den teureren Buchungsklassen bei den Preisen widerstandsfähiger gezeigt als in der Economy-Klasse und auf der Kurzstrecke, urteilte Berenberg-Analyst Adrian Yanoshik.

Der Ausblick für den Sommer sei für die Branche besser, sagte Chef Smith. Im Vergleich mit dem Vorjahr dürfte die Ausweitung des Flugangebots auf der Langstrecke im europäischen Flugraum langsamer vonstatten gehen. Schon im zweiten Quartal sollten die Ticketpreise im Jahresvergleich wieder anziehen. Lufthansa-Finanzchef Ulrik Svensson hatte vor wenigen Tagen eine ähnliche Entwicklung in Aussicht gestellt.

Niederlande erkaufen sich Einfluss

Die Treibstoffrechnung bei Air France-KLM kletterte zu Jahresbeginn um 140 Millionen Euro auf 1,2 Milliarden Euro. Auch die Personalkosten stiegen im Quartal deutlich, weil das Unternehmen zusätzliche Mitarbeiter einstellte und höhere Löhne zu Buche schlugen. An seinem Ausblick für das Jahr hält das Management allerdings fest.

Im Frühjahr war es nach dem Einstieg des niederländischen Staats bei der Airline zu Verstimmungen gekommen. Die Niederländer hatten ohne Vorankündigung rund 12,7 Prozent an der Fluggesellschaft gekauft, die Regierung in Paris war davon nicht begeistert. Die Franzosen besitzen gut 14 Prozent am Konzern.

Neben Air France hat auch KLM hat im ersten Quartal einen Verlust verzeichnet - der Abstand zwischen den beiden Konzernairlines hat sich dadurch verringert.
© dpa-AFX, Bloomberg News, aero.de | Abb.: KLM | 03.05.2019 08:44

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Beitrag vom 04.05.2019 - 17:55 Uhr
Wie, KL/AF und auch Ryan machen einen höheren Verlust im Q12019 ggübr 2018 wegen höheren Treibstoffkosten und niedrigeren Ticketpreisen? Ich dachte das wäre ein exklusives Privileg des unfähigen LH Managements?

Wer hat das, exakt so wie Sie es darstellen, wann behauptet?
Wo Sie schon bei exakt sind, ich habe ja nicht behauptet, es hätte jemand genau so gesagt. Ich denke das wird so gesehen, auch durch das von Ihnen genannte Beispiel oder durch dieses
"Das Management dieser Fluggesellschaft ist so unterirdisch, das ist kaum mehr zu unterbieten." CosmoB und LSG Thread

Stimmt, steht da in seinem ersten Beitrag. Hat aber mit der Entscheidung der LH AG (und seiner Entschätzung dazu) die LSG zu verkaufen zu tun. Vielleicht hat er ja Recht, vielleicht auch nicht. Hat aber eben nichts mit dem hiesigen Thema zu tun.
Beitrag vom 04.05.2019 - 10:11 Uhr
Wie, KL/AF und auch Ryan machen einen höheren Verlust im Q12019 ggübr 2018 wegen höheren Treibstoffkosten und niedrigeren Ticketpreisen? Ich dachte das wäre ein exklusives Privileg des unfähigen LH Managements?

Wer hat das, exakt so wie Sie es darstellen, wann behauptet?
Wo Sie schon bei exakt sind, ich habe ja nicht behauptet, es hätte jemand genau so gesagt. Ich denke das wird so gesehen, auch durch das von Ihnen genannte Beispiel oder durch dieses
"Das Management dieser Fluggesellschaft ist so unterirdisch, das ist kaum mehr zu unterbieten." CosmoB und LSG Thread

Edit: Text und Typo geändert

Dieser Beitrag wurde am 04.05.2019 11:05 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 04.05.2019 - 09:00 Uhr
Ein gewisser CosmoB.

Er, @CosmoB, schrieb konkret:

"Wie jetzt die LH macht einen Verlust im ersten Quartal jenseits von Gut und Böse und das schlimme Kerosin ist wieder Schuld ? Musste ich mich hier nicht noch vor kurzem belehren lassen, dass das LH-Managment das Beste der Welt ist und ich keine Ahnung habe ?"

Sorry, aber da lese ich nichts von irgendeinem anderen Management oder einen "unfähigen LH Management". Sondern lediglich das er sich wundert, für seine "Zweifel" an den Strategien des LH Managements kritisiert worden zu sein.

Fordert nicht gerade @contrail55 (völlig zu Recht) bei den Fakten zu bleiben?

Das auch AF/KLM in die roten Zahlen rutschen zeigt doch etwas anderes (was in einem anderen Forum sehr kontrovers diskutiert wird), dass die ungebremsten Wachstumszeiten der Luffahrt offensichtlich vorbei sind.


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