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Luftfracht gilt als besonders konjuktursensibel: wenn die Weltwirtschaftet leicht hustet, fangen sich Frachtairlines schnell eine Grippe ein. Lufthansa Cargo will sich mit einer auf kurze Sicht eventuell schlankeren, in jedem Fall aber moderneren Vollfrachterflotte neu im Markt aufstellen.
"Lufthansa Cargo prüft derzeit, ihren Roll-over von der MD-11F zur Boeing 777F zu beschleunigen", sagte Lufthansa Cargo-Sprecher Andreas Pauker aero.de am Montag. Alle noch verbliebenen zwölf MD-11F könnten Lufthansa Cargo bereits 2020 und damit fünf Jahre früher als geplant verlassen.
"Nach dem Zugang zwei neuer Boeing 777F in diesem Jahr sollen nach bisheriger Planung bis Ende 2019 zwei der derzeit zwölf betriebenen MD-11F außer Dienst genommen und die letzte MD-11F bis spätestens 2025 verabschiedet werden", sagte Pauker. "Angestrebt wird der Vollzug der Flottenerneuerung nun bereits Ende nächsten Jahres."
Die "weitere Konkretisierung in den zuständigen Gremien" ist laut Pauker "in Vorbereitung" - Lufthansa verhandelt mit den beteiligten Gewerkschaften über die schnelle Verkleinerung der Sparte. Zunächst hatte die "Air Transport World" über die Pläne berichtet.
Überkapazitäten in der Luftfracht
Lufthansa leidet in der Luftfracht unter Überkapazitäten - 2019 hat der Konzern sein Frachtangebot um weitere 8,4 Prozent hochgefahren. Die Auslastung der Frachträume von 61,3 Prozent hinkt dem Vorjahreswert inzwischen jedoch um 6,7 Punkte hinterher. Zeitgleich verfallen in einer globalen Branchenkrise die Luftfrachtraten.
Im ersten Quartal brach der operative Gewinn von Lufthansa Cargo um 74 Prozent auf nur noch 19 Millionen Euro ein. Der Frachtkranich hat drei MD-11F stillgelegt und will mit Flugplananpassungen im zweiten und dritten Quartal "auf schwächere Nachfrage insbesondere auf den Strecken zwischen Europa und Asien" reagieren.
Neben den aktuell noch zwölf MD-11F betreibt Lufthansa Cargo derzeit sieben Boeing 777F Vollfrachter in ihrem weltweiten Frachtnetzwerk.
© aero.de | Abb.: Lufthansa Cargo | 01.07.2019 11:15
Kommentare (8) Zur Startseite
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Die ganzen neuen Kisten ab A380 sind soundmäßig nur noch enttäuschend, was würde ich nochmal für ne 707 geben. (natürlich nur als Spotter, als pax und Anwohner natürlich Traumhaft)
Ich bin als Kind/Jugendlicher in der Einflugschneise von München-Riem aufgewachsen.
Ja, damals in den 70ern war auch die Zivilluftfahrt noch akustisch ein Erlebnis! Wenn die 727 im Anflug mit ausgefahrenem Fahrwerk etwas zu tief war und nochmal Schub geben musste, ja da war dann was los - ein Zittern und Vibrieren auf dem Regal mit den Gläsern und Vasen, verärgerte Fernsehzuschauer, die die entscheidenden Worte der spannenden Sendung nicht verstanden haben...
Die ganzen neuen Kisten ab A380 sind soundmäßig nur noch enttäuschend, was würde ich nochmal für ne 707 geben. (natürlich nur als Spotter, als pax und Anwohner natürlich Traumhaft)