Hans Reichhart
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Bayerischer Minister fordert ICE-Halt am Münchner Flughafen

Flughafen München
Anfahrtszone des Terminal 1, © Flughafen München GmbH

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MÜNCHEN - Bayerns Verkehrsminister Hans Reichhart (CSU) macht sich für einen ICE-Halt am Münchner Flughafen stark. Vorbild für Reichhart ist der Airport in Frankfurt am Main, wo die Schnellzüge im Tiefbahnhof des Flughafens direkt an die Terminals angebunden sind.

"Wir reden gerade alle davon, dass wir möglichst auf Inlandsflüge verzichten wollen. Wenn wir das gewährleisten wollen, dann brauchen wir auch einen Fernverkehrshalt", sagte er am Freitag im Bayerischen Rundfunk. Zuerst hatte der "Münchner Merkur" darüber berichtet.
 
Bei der Flughafen München Gesellschaft (FMG) rennt der Minister mit seinem Vorschlag dem Bericht zufolge offene Türen ein. Die Flughafenbetreiber wünschten sich schon lange einen Fernbahnanschluss, erklärte deren Sprecher Ingo Anspach.

"Wir hätten für einen solchen ICE-Bahnhof und die dazugehörige Trasse durchaus Platz. Das ist damals, beim Bau des Flughafens, schon als Option berücksichtigt worden." In der Klimaschutzdebatte stehen insbesondere die Zubringerflüge an die großen Luftdrehkreuze wie München in der Kritik.

Der Geschäftsführer der Klimaschutzorganisation Atmosfair, Dietrich Brockhagen, sagte der Deutschen Presse-Agentur im Juni, bei innerdeutschen Flügen, die durchschnittlich auf der Hälfte der Strecke höher als 9000 Meter steigen, komme zu den CO2-Emissionen ein stärkerer Treibhauseffekt hinzu.

"Ab 9.000 Metern Höhe bilden sich Kondensstreifen, und durch die von den Triebwerken ausgestoßenen Stickoxide wird Ozon aufgebaut - das wirkt viel stärker als das Kohlendioxid allein", erklärte er.

Die innerbayerische Flugstrecke Nürnberg-München hatte Grünen-Chef Eike Hallitzky im Februar als eine "ökologische und ökonomische Absurdität" kritisiert. Auch die Landtags-SPD forderte eine weitgehende Verlagerung der Kurzstreckenflüge von und nach München auf die Bahn.

Am Nürnberger Flughafen waren im vergangenen Jahr den Angaben nach 44 Prozent der Flüge Zubringerflüge zu internationalen Drehkreuzen.
© dpa | Abb.: Deutsche Bahn/Oliver Lang | 30.08.2019 15:15

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Beitrag vom 02.09.2019 - 22:13 Uhr
Was für ein Blödsinn... Wenn man MUC einen Gefallen tun möchte, dann bindet man den Flughafen besser in das Regionetz ein. Das heißt größer Bahnhof, Erdinger Ringschluss inkl Spange. DAzu noch eine Expresslinie in die City.
Ist ja schön, immer diese paar Zubringer aus Nürnberg rauszukramen. Nur ob jetzt der milliardenschwere Bau eines Anschlusses an die Strecke München-Nürnberg (wenn man denn eine sinnvolle Trasse findet) ökologisch so viel sinnvoller ist, mag bezweifelt werden.

Beitrag vom 02.09.2019 - 15:00 Uhr
Das mit Berliner Bürokraten wenig zu tun. Das muss der Freistaat mit der Bahn und dem Flughafenbetreiber regeln, wer da was wann wohin baut.
Der Bund wird sich da raushalten.
Beitrag vom 02.09.2019 - 07:46 Uhr
Das ist längst überfällig ebenso für Hamburg. Passieren wird in den nächsten Jahren mit Sicherheit nix außer das sich ab und an ein Politiker kurz profiliert.


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