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Man habe das Flugzeug über die maximale Startmasse von 443,2 Tonnen beladen und absichtlich zu 100 Prozent abgenutzte CFK-Bremsen eingebaut. Dann sei der riesige Vierstrahler auf eine hohe Abhebegeschwindigkeit von 320 km/h beschleunigt worden und ohne Nutzung der Schubumkehr, nur mit Hilfe der Störklappen und Radbremsen, wieder zum Stillstand gebracht worden
Der Bremsweg, dessen Gesamtlänge Boeing noch nicht nannte, sei 200 Meter kürzer ausgefallen, als erwartet. Beim Startabbruch wird die Bewegungsenergie durch die Bremsen in Wärme umgewandelt. Die Goodrich-Bremsen hätten dabei Temperaturen von 1400 Grad Celsius erreicht.
Boeing 747-8 absolviert Startabbruchtest, © Boeing
Ein Boeing-Film des Rejected-Takeoff-Tests (RTO), so der Name des für die Zulassung vorgeschriebenen Manövers, zeigt die Flughafenfeuerwehr vor dem mit hellrot-glühenden Bremsen und qualmenden Reifen stehenden Flugzeug. Das Flugzeug muss fünf Minuten ohne Eingreifen der Feuerwehr stehen bleiben, sonst gilt der Test als nicht bestanden.
Hierdurch soll die Reaktionszeit der Feuerwehr bei einem Startabbruch im späteren Linienbetrieb abgewartet werden. Durch die Hitze öffnen sich nach kurzer Zeit Schmelzventile in den Reifen, so dass deren Gasfüllung entweicht und das Flugzeug auf "Plattfüßen" steht. Dadurch wird ein potenziell gefährliches, explosives Platzen der Reifen vermieden.
Nach dem Ende der fünf Minuten kühlte die Feuerwehr die Fahrwerke mit einem Sprühnebel aus Wasser ab. Nach dem Austausch der Bremsen und Reifen sei das Flugzeug wieder flugbereit, so Boeing.
© FLUG REVUE / SST | Abb.: Boeing | 06.05.2011 07:41
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