Aigle Azur relativiert Bericht über Finanznot

PARIS - Aigle Azur hat einen Bericht relativiert, dem zufolge zahlreiche Leasinggeber ihre Flugzeuge von der Airline zurückfordern. Dass die Airline in Schwierigkeiten steckt, bestreitet das Management nicht.

Die Zeitung "Le Figaro" hatte berichtet, dass ein Leasinggeber bereits ein Flugzeug zurückgenommen hat, weitere stünden bereit, um es ihm nachzutun. Ersteres hat die Airline-Kommunikation inzwischen bestätigt, Letzteres dementiert sie.

"Das Unternehmen verfügt über 25 Millionen Euro in der Kasse", teilte das Management in einer Pressemeldung mit. Im August erwartet die Airline demnach einen Rekordumsatz.

Aber: "Wie viele Akteure in der Branche, insbesondere in Europa, leugnet auch Aigle Azur nicht gewisse Schwierigkeiten in einem besonders schwierigen Umfeld zu haben (Flugscham, Klimabeitrags-Projekt, Überkapazitäten, steigende Kerosinpreise)."

Das Management arbeite an Plänen, um das langfristige Überleben der Airline zu sichern, die Gewerkschaften prüften diese gerade. Details nennt die Presseerklärung nicht.

"AirJournal" berichtet, dass Aigle Azur ihre Verbindungen nach Portugal an die IAG-Tochter Vueling verkaufen könnte. Demnach soll zu diesem Zweck eine Tochter-Airline mit einem Flugzeug gegründet werden, die dann unverzüglich an Vueling verkauft würde. Eine Bestätitung von Seiten der betroffenen Airlines für diesen Bericht hat "AirJournal" bisher nicht bekommen.

Aigle Azur ist im Juni vor einem Jahr in die Langstrecke gestartet - die führt sie unter anderem ins brasilianische Sao Paulo. Unter der Belegschaft war dieser Schritt umstritten.

Derzeit besteht ihre Flotte aus elf Flugzeugen, davon neun A320 und zwei A330. Eigenen Angaben zufolge will Aigle Azur für den Sommer ein weiteres Flugzeug chartern.