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Jean-Marc Janaillac hinterlässt seinem Nachfolger einen Scherbenhaufen: der bisherige Chef des französisch-niederländischen Airlinekonzerns kündigte im Mai seinen Rücktritt an, nachdem bei einer Mitarbeiterbefragung eine Mehrheit gegen einen Tarifvorschlag des Managements gestimmt hatte.
Übergangschefin Anne-Marie Couderc brachte daraufhin Capron als Janaillac-Nachfolger ins Spiel. Nicht nur der Partner KLM, sondern auch Delta und China Eastern Airlines, die jeweils 10 Prozent an Air France-KLM halten und mit je einer Stimme im Führungsgremium mitreden, lehnten den Manager ab.
Capron fehle es an Erfahrung im "komplexen und wettbewerbsintensiven" Airlinegeschäft, schloss sich die französische Verkehrsministerin Elisabeth Borne der Kritik an. Frankreich kontrolliert 14 Prozent der Aktien und 23 der Stimmrechte - an der Regierung in Paris führt in wichtigen Personalfragen kein Weg vorbei.
Deadline am 15. Juli
Nach den ergebnislosen Tagungsrunden am Dienstag und Mittwoch dieser Woche will sich Air France-KLM neu sortieren. Spätestens am 15. Juli werde ein neuer Konzernchef berufen, bekräftigte die Airline. Auf den Neuen oder die Neue wartet ein heißgelaufener Tarifstreit mit dem fliegenden Personal.
Janaillac wollte zuletzt mit zwei 2 Prozent mehr Gehalt und weiteren 5 Prozent über die kommenden drei Jahre die durch Streiktage schon 300 Millionen Euro teure Nervenprobe beenden - erfolglos. Immerhin, die aktuelle Pattsituation verschaffte Air France eine Atempause: vom 23 bis 26. Juni angekündigte Streiks fielen aus - gegen wen soll man bei Air France gerade auch streiken?
© dpa-AFX, Bloomberg News, aero.de | Abb.: KLM | 29.06.2018 09:59
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