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Jet Airways stellt Flugbetrieb ein

Jet Airways Boeing 777-300ER
Jet Airways Boeing 777-300ER, © Ingo Lang

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MUMBAI - Kein Happy End in Indien: der Lufthansa-Partner Jet Airways stellt seinen Flugbetrieb komplett ein.

Jet Airways kann sich nicht länger im Markt halten. Das Management hatte in der Nacht auf Mittwoch nach eigenen Angaben versucht, bei der State Bank of India eine Notfinanzierung aufzutreiben. "Nachdem diesem Antrag nicht entsprochen wurde, müssen wir den Flugbetrieb einstellen", teilte Jet Airways mit.

Auf der Airline lasten 1,2 Milliarden US-Dollar Schulden - steigende Betriebskosten gepaart mit einer abwertenden Landeswährung hatten die ohnehin prekäre Finanzsituation 2018 zusätzlich verschärft.

Monatelang stemmte sich Jet Airways gegen ein Grounding-Szenario. Im April spitzte sich die Lage dann aber drastisch zu: Leasingfirmen zogen reihenweise Flugzeuge bei Jet Airways ab. Der 123 Maschinen starke Flugzeugpark schrumpfte auf sechs ATR 72 und eine Boeing 737 zusammen.

Vergangene Woche legte ein Gläubiger eine Boeing 777-300 von Jet Airways in Amsterdam an die Kette.

Laut indischen Medien hat sich Jet Airways in den vergangenen Tagen bei Banken und Aktionären vergebens um 50 Millionen US-Dollar Kredit bemüht. "Ohne Aussicht auf eine Brückenfinanzierung können wir nicht für Treibstoffe und weitere betriebsnotwendige Ausgaben aufkommen", teilte die Airline mit. "Heute wird der letzte Flug stattfinden."

Airline setzt Investorensuche fort

Jet Airways - einst die wertvollste indische Fluggesellschaft - wurde von den in Indien allgegenwärtigen Preisbrechern wie Indigo und Spicejet zerrieben. Die Airline hofft, eine endgültige Auflösung doch noch abzuwenden und will in den kommenden Tagen weiter mit potenziellen Investoren und Banken verhandeln.

Jet Airways gehört zu 24 Prozent dem Flugkonzern Etihad Airways, der noch immer die milliardenschweren Insolvenzen seiner Beteiligungen Alitalia und Air Berlin verdaut.
© aero.de | 17.04.2019 16:41

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Beitrag vom 19.04.2019 - 18:32 Uhr
Die bekommen sicherlich einen 6-stelligen Bonus dieses Jahr.

Zunächst einmal bewegen sich Boni für Manager von international operierenden Milliarden-Konzernen, wenn sie denn gezahlt werden, nicht im sechs- sondern eher im sieben- bis achtstelligen Bereich.

James Hogan arbeitet seit über 40 Jahren im Airline-Business. Ich bin davon überzeugt, dass er über eine nennenswerte Luftfahrt-Expertise verfügt. CEO-Jobs werden im Allgemeinen nicht nach Hüftschwungkompetenz oder Penislänge vergeben, wenn auch gewisse Seilschaften oder Männer-Bündnisse sicher sehr hilfreich sind.
Ein aus den VAE operierenden Netzwerk-Carrier muss aus leicht nachvollziehbaren Gründen anders aufgesetzt sein, als es ein Netzwerk-Carrier in Nord-Europa oder Nord-Amerika ist. Alle ME3-Carrier gehen deshalb einen Sonderweg. Hogen hat - rückblickend! - Fehler gemacht und ist mit seinem Sonderweg gescheitert. Salopp formuliert hat er auf´s falsche Pferd gesetzt. End of story.

In einer nachträglichen Fehleranalyse kann man sicher einzelne Punkte herausarbeiten, an denen sich das ETD-Management anders hätte entscheiden sollen. Dazu gehört es aber auch zu sagen, wie diese alternative Entscheidung hätte aussehen müssen und, vor allem(!), warum. Einfach nur im Stil von Nelson von den Simpsons mit dem Finger auf Gescheiterte zu zeigen und "Haha" zu sagen, ist meiner bescheidenen Meinung nach gar nicht so richtig cool.
Beitrag vom 19.04.2019 - 02:07 Uhr
@amigo011 der entsprechende, hochbezahlte Manager heißt James Hogan ist schon vor etwas längerer Zeit gefeuert worden.
Beitrag vom 18.04.2019 - 11:17 Uhr
Etihad ist damit auch den letzten Balast los.

Mal sehen ob die Airline selbst jetzt profitabel wird.

Ebenfalls wird Air India ein Stein vom Herz fallen, damit hat der Hauptkonkurrent zuerst zugesperrt, vlt. gibt es damit ja doch eine Chance für Air India.
Wenn nicht, ist Air INdia der nächste Kanidat, falls der Staat nicht weiter zahlen will.


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