Russischer Hintergrund
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Cargologic Germany macht deutsche Airlines nervös

Cargologic Air Boeing 747
Cargologic Air Boeing 747, © Cargologic Air

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LEIPZIG - In Leipzig richtet sich eine neue Frachtairline ein: Cargologic Germany. Laut ihrem Geschäftsführer Ulrich Ogiermann wird sich die Airline auf eine Nische konzentrieren. Deutsche Airlines wollen dennoch verhindern, dass Cargologic Germany ein deutsches AOC erhält.

Hinter Cargologic Air stehen die russischen Geschäftsleute Alexey Isaikin und Sergey Shklyanik - die Bosse der Volga-Dnepr-Gruppe. 2015 haben sie mit Cargo Logic Air eine britische Tochterairline gegründet, um auch in der EU Frachtflüge anbieten zu können.

Volga-Dnepr transportierte zudem bis April 2018 militärisches Gerät für EU- und Nato-Staaten von Leipzig aus. Dieser Flughafen soll auch die Basis der zivil ausgelegten Cargologic Germany sein - und dient zudem als Standpunkt für das Lufthansa- und DHL- Joint Venture Aerologic.

Mit zunächst drei umgebauten 737-Frachtern will sich die Airline ihrem Geschäftsführer Ulrich Ogiermann zufolge ausschließlich auf Expressfracht in Europa konzentrieren.

"Wir wären damit die einzige deutsche Fluggesellschaft, die ausschließlich diese Nische bedient", sagte er im Dezember 2018 der "Deutschen Verkehrs Zeitung". "Wir kämen uns nicht in die Quere mit Lufthansa Cargo. Mit Cargologic Air auch nicht. Die fliegen 747 und haben ein anderes Portfolio."

Deutschen Mitbewerbern ist der neue Akteur mit russischem Hintergrund dennoch hoch suspekt - sie warnen davor, ihm das AOC für Deutschland zu erteilen.

Denn während deutsche Airlines nach wie vor hohe Überfluggebühren für Russland bezahlen, könnte Volga-Dnepr sich mit Cargologic Germany einen kostenlosen Zugang zu europäischen Luftraum verschaffen.

Ulrich Ogiermann weißt den Einfluss der russischen Gesellschafter im Interview mit der "Deutschen Verkehrs Zeitung" zurück. "Wir wären ein deutsches Luftfrachtunternehmen und die Entscheidungen werden hier gefällt und sonst nirgendwo", sagte er.

"Sowohl Cargologic Germany als auch die britische Cargologic Air sind Teil der Cargo Logic Holding, und die ist komplett unabhängig von der Gruppe Volga-Dnepr."

Isaikin und Shklyanik besitzen beide auch einen EU-Pass, der von Zypern ausgestellt wurde. Zumindest die Frage nach den Europäischen "Ownership and Control" Vorschriften wäre damit rein rechtlich geklärt. Über die Erteilung der Betriebserlaubnis entscheiden in diesen Tagen Luftfahrt-Bundesamt und Bundesverkehrsministerium.
© aero.de | Abb.: Cargologic Air | 27.02.2019 13:41

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Beitrag vom 27.02.2019 - 16:12 Uhr
Da werden bestimmte Lobbys wieder ihr Bestes geben um Steine in den Weg zu legen :-))

Ja genau. Am besten genehmigen und zusätzlich den ME3 freien Zugang gewähren...
Beitrag vom 27.02.2019 - 14:38 Uhr
Da werden bestimmte Lobbys wieder ihr Bestes geben um Steine in den Weg zu legen :-))


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