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Warum Air Canada besonders unter der 737-Krise leidet

Air Canada Boeing 737 MAX 8
Air Canada Boeing 737 MAX 8, © Liam Allport, CCBY

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MONTREAL - Air Canada trifft das Grounding der 737 MAX besonders hart - die Airline hat die Einstellung von Piloten für die Teilflotte ausgesetzt und wartet auf Signale von Boeing. Ein anderer nordamerikanischer Betreiber geht von einer Wiederzulassung der 737 MAX "Anfang bis Mitte November" aus.

Die 737 MAX hat den Sommer 2019 verpasst. Nach zwei Totalverlusten mit 346 Toten ist das Flugzeug seit März weltweit für Passagierflüge gesperrt.

Was für alle Betreiber Stress bedeutet, ist für Air Canada der Supergau. "Wir können nur etwa die Hälfte der Ausfälle durch andere Flugzeuge auffangen", sagte Air Canada-Finanzchef Michael Rousseau auf einer Branchenkonferenz. Air Canada hatte vor dem Grounding 24 737 MAX in der Flotte - fast die Hälfte der angepeilten 50 Exemplare.

Über den Sommer 2019 sollten zwölf weitere 737 MAX bei Air Canada eintreffen und ältere Airbus A320 ersetzen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Betreibern unterhält Air Canada keine konventionellen 737-800 im Flugzeugpark - und hat damit kaum Puffer, um die Ausfälle abzufedern.

"Wir haben ein paar Hundert Piloten, die herum sitzen und dieser Tage nicht viel tun können", klage Rousseau. Bis zur Wiederaufnahme des Flugbetriebs werde Air Canada keine weiteren Piloten für die Teilflotte 737 MAX einstellen.

Als Ersatz für die 737 MAX hatte sich Air Canada kurzfristig Airbus A321 aus dem Nachlass der insolventen WOW Air organisiert. Im Mai hatte die befreundete Lufthansa die Linie Frankfurt - Montrael übernommen, Air Canada konnte dadurch Großraumgerät auf Inlandsstrecken verlagern.

Southwest Airlines: Wiederzulassung im November

Boeing und die US-Luftfahrtaufsicht FAA arbeiten derzeit auf eine Wiederzulassung der 737 MAX hin, Boeing hat unter anderem die hoch umstrittene Trimmautomatik MCAS entschärft.

"Wir gehen davon aus, dass wir Anfang bis Mitte November grünes Licht für eine Wiederinbetriebnahme (der 737 MAX, Red.) erhalten werden", äußerte sich Southwest-Finanzvorständin Tammy Romo auf der gleichen Konferenz. Kurz darauf könnten auch die Auslieferungen neuer Flugzeuge wieder einsetzen.
© Bloomberg News, aero.de | Abb.: Mark Harkin, CCBY | 06.09.2019 08:02

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Beitrag vom 11.09.2019 - 20:14 Uhr
Boeing hat sich immer gebrüstet im Gegensatz zu Airbus Flugzeuge zu bauen, die von Piloten geflogen und beherscht werden. Nun wird MCAS verbaut, über das die Piloten noch nicht mal informiert werden. Einen Airbus kann man bei Ausfall des Systems immer noch normal fliegen, wie wird es bei der MAX werden, wie es die EASA fordert.


Boeing bleibt auch jetzt noch bei dieser Aussage das die Piloten jederzeit die Kontrolle haben:

"MCAS can never command more stabilizer input than can be counteracted by the flight crew pulling back on the column. The pilots will continue to always have the ability to override MCAS and manually control the airplane." from Boeing 737 MAX Updates published by Boeing

aus:
 https://www.linkedin.com/pulse/lessons-from-boeing-737-max-crisis-octavian-thor-pleter

Was aber so nicht richtig sein kann denn in beiden Crash Fällen sollen die Trimmungen auf den maximalen Ausschlag gelaufen sein - durch mehrmaliges Aktivieren des MCAS - und damit eben nicht mehr "override" bar.

@FW 190

Sie zitieren übersetzt eine Fußnote (1) des Autors, die das erste Statement Boeings nach dem Grounding zu Beginn des Textes ergänzt und von Boeing stammt.

Im Text wird dann erläutert warum Boeing hier gelogen hat und MCAS für die MAX nicht die Lösung war, ist und werden wird. Boeing ist sehenden Auges in das Disaster gerast.

Eine sehr traurige Haltung die dem wirtschaftlichen Druck geschuldet war und 346 Menschen in den Tot gerissen hat.

 https://www.bloomberg.com/news/articles/2019-09-10/boeing-737-max-jet-to-face-separate-flight-test-by-eu-regulators-k0e0frs7

Beitrag vom 11.09.2019 - 17:41 Uhr
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx Geht noch? Warum Boeing so aggressiv verteidigen.

Die hätten doch genau so gut schreiben können ""NOW"! MCAS can never...usw." die implizieren doch das es immer schon so war. Keine Spur von Demut bei den vielen Toten.

Nachtag: Boeing war mit Sicherheit vor den Unglücken auch davon überzeugt, dass die Trimmung nicht bis zum Anschlag laufen konnte. Ein exorbitanter Fehler aus Hybris geboren.

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Beitrag bearbeitet.
Fly-away Moderator

Dieser Beitrag wurde am 11.09.2019 21:34 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 11.09.2019 - 17:26 Uhr
Was aber so nicht richtig sein kann denn in beiden Crash Fällen sollen die Trimmungen auf den maximalen Ausschlag gelaufen sein - durch mehrmaliges Aktivieren des MCAS - und damit eben nicht mehr "override" bar.

xxxxxxxxxxxxxxxxx, JAAA, das war bei der bisherigen Auslegung so. Aber jetzt wird das überarbeitet und sicher wird gerade auch hierauf ein verstärktes Augenmerk gerichtet sein, sowohl von Boeing als auch den Behörden

Modhinweis
Beitrag bearbeitet.
Fly-away Moderator

Dieser Beitrag wurde am 11.09.2019 21:33 Uhr bearbeitet.


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