"Handelsblatt"
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Tui will mit Condor fliegen

Condor Airbus A320
Condor Airbus A320, © Condor

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HANNOVER - Thomas Cook will sein Fluggeschäft abspalten. Nach einem Bericht des "Handelsblatt" wittert Konkurrent Tui eine seltene Gelegenheit auf ein Joint Venure mit Condor. Der letzte Anlauf auf ein vergleichbares Unterfangen brockte Tui sehr viel Ärger mit dem fliegenden Personal ein.

Tage der Entscheidung bei Thomas Cook: der angeschlagene Reisekonzern steht vor einer Aufspaltung. Der chinesische Großaktionär Fosun will das Veranstalter- und Hotelgeschäft übernehmen, Banken und Anleihegläubiger sollen die Mehrheit an der Flugsparte erhalten.

Noch ist offen, ob das klappt - nach einem Bericht der "Times" trifft die britische Luftfahrtbehörde CAA bereits Vorbereitungen für den Fall eines Groundings der Thomas-Cook-Airlines.

In der Krise sieht Konkurrent Tui eine Gelegenheit. Das "Handelsblatt" berichtet von "Gesprächen" zwischen Tui und Condor über einen gemeinsamen Ferienflieger. In das neue Joint Venture will Tui-Chef Friedrich Joussen den Flugbetrieb auslagern - und so die eigenen Kosten und Risiken im Airlinegeschäft minimieren.

Ganz neu ist die Idee nicht: 2016 hatte Tui mit Air Berlin und deren Großaktionär Etihad Airways über einen gemeinsamen Ferienflieger verhandelt. Die Gespräche sorgten für erhebliche Unruhe in der Tui-Belegschaft bis hin zu einem wilden Streik.

Dieses Mal will Tui die fliegenden Mitarbeiter offenbar frühzeitig ins Boot holen: in einem Schreiben vom 27.  August, aus dem das "Handelsblatt" zitiert, kündigt das Tui-Airlinemanagement an, "Marktchancen" nutzen zu wollen, "sollten sich diese in den nächsten Monaten ergeben".
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: TUIfly | 17.09.2019 08:47

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Beitrag vom 17.09.2019 - 20:51 Uhr
Das ist ein Betriebsübergang und der Bestandsschutz dauert lt. Betriebsverfassungsgesetz genau ein Jahr. Dann gilt der Tarifvertrag des übernehmenden Unternehmens, sofern vorhanden.

Es könnte aber sein, daß man im Interesse des Betriebsfriedens eine längere Frist vereinbart. Sicher ist die Belegschaft damit aber nicht, jedenfalls nicht auf Dauer. Und mit Condor Balearics hätte man so ein TV-loses Vehikel, das als übernehmendes Unternehmen fungieren könnte. Könnte - nicht müßte. Ich sage ja nur, man solle da auf der Hut sein. Es muß nicht so kommen.
Beitrag vom 17.09.2019 - 20:43 Uhr
Bei einem Merger hat das Personal immer Bestandsschutz. Ansonsten hätte AB nach dem Zusammenschluss mit LTU auch die LTU Gehälter kürzen können und DBA Mitarbeiter hätten automatisch auf AB Niveau steigen müssen. Das hat viele Jahre gedauert und ist nur im Einklang mit den Gewerkschaften möglich geworden.
Beitrag vom 17.09.2019 - 19:15 Uhr
Sollte das wirklich geplant sein, muß man Obacht geben, daß dafür nicht etwa das AOC von Condor Balearics verwendet wird. Die Tarifverträge von Condor und TUIfly dürften dann bald Geschichte sein.

Die Personalvertretungen müssen da höllisch aufpassen, daß sie nicht über den Tisch gezogen werden und der Merger dazu genutzt wird, Arbeitsbedingungen und Gehälter zu drücken.

Ohne die großen Konzernmütter auf eigenen Beinen zu stehen, würde die neue Airline aufgrund ihrer trotz Skalierungseffekten vergleichsweise teuren Kostenstruktur schlimmstenfalls auch gar nicht lange durchhalten. Im Handelsblatt wird auch über eine Zusammenarbeit mit Easyjet spekuliert...


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