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Älter als 7 Tage

Chinesen kurz vor Übernahme von Thomas Cook

Condor Airbus A321
Condor Airbus A321, © Thomas Cook

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LONDON - Die Übernahme des angeschlagenen britischen Touristikkonzerns Thomas Cook durch den chinesischen Mischkonzern Fosun kommt schneller voran an als geplant. Der Großaktionär Fosun, die kreditgebenden Banken und wesentliche Gläubiger haben sich laut Thomas Cook grundlegend geeinigt.

Danach sollen in das Unternehmen 900 Millionen britische Pfund (995 Mio Euro) frisches Kapital fließen, die Hälfte davon von Fosun. Die Anteile der bisherigen Aktionäre würden deutlich entwertet, weil die bislang aufgelaufenen Schulden in Eigenkapital gewandelt werden sollen.

Der Tui-Konkurrent würde bei einem Abschluss aufgespalten in das Veranstaltergeschäft mit der deutschen Marke Neckermann und in die Airlinesparte, zu der auch der deutsche Ferienflieger Condor gehört.

An dem Veranstalter mit der Weltmarke Thomas Cook soll Fosun mit 75 Prozent die Mehrheit übernehmen und bei der Fluggesellschaft nur 25 Prozent halten. So blieben die europäischen Flugrechte erhalten.

Bei der Fluggesellschaft hätten nach dem Plan die Finanzhäuser das Sagen. Die Fosun-Gruppe hielt bereits vor dem Deal rund 18 Prozent an dem Reisekonzern.
Ursprünglich war nur eine Finanzspritze von 750 Millionen Pfund vorgesehen.

Auch kommt das Geschäft schneller voran als zunächst geplant und soll nun bereits Anfang Oktober abgeschlossen werden. Es stehen noch wettbewerbsrechtliche Prüfungen und umfangreiche Vertragsverhandlungen aus. Ursprünglich hatte Thomas-Cook-Chef Peter Fankhauser das Jahresende als Zielmarke genannt.

Noch größere Eigenständigkeit für Airlines?

Die im Februar verkündeten Verkaufspläne für die Airline-Sparte hatte Thomas Cook auf Eis gelegt. Von rund 9.000 Beschäftigten der Thomas-Cook-Airlines arbeiten etwa 4.000 bei der deutschen Gesellschaft Condor mit Hauptsitz in Frankfurt.

Die Fluggesellschaften haben zusammen gut 100 Flugzeuge in Deutschland, Großbritannien, Spanien und Skandinavien stationiert und arbeiten seit Jahren im Konzern vergleichsweise eigenständig und profitabel. Eine noch größere Eigenständigkeit könne möglicherweise neue Optionen zur Weiterentwicklung bringen, hieß es am Mittwoch in Unternehmens-Kreisen.

Das frische Geld soll Thomas Cook ausreichenden Spielraum für das Winterhalbjahr 2019/2020 liefern und Investitionen beispielsweise in Hotels ermöglichen. Thomas-Cook-Chef Peter Fankhauser hatte den im Juli angekündigten Deal zu Lasten der Alt-Eigner als "pragmatische und verantwortliche Lösung" bezeichnet, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern.

Es seien grundsätzlich gute Nachrichten für die Beschäftigten, die Kunden und die Zulieferer des Unternehmens. Nach Fankhausers Darstellung hatte vor allem die hohe Schuldenlast das Geschäft erschwert.

Thomas Cook gilt als ältester Reiseveranstalter der Welt. Seine erste Pauschalreise hatte der Baptistenprediger Thomas Cook im Juli 1841 organisiert, um rund 500 Reisende per Bahn vom britischen Leicester zu einem Treffen nach Loughborough zu bringen. Am deutschen Veranstaltergeschäft hält Thomas Cook rund 30 Prozent.
© dpa | Abb.: Condor | 28.08.2019 10:01

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Beitrag vom 28.08.2019 - 13:14 Uhr

Das läuft auf eine Zerschlagung hinaus, Veranstalter in die eine und airline in die andere Richtung.

Die Airline muss aus dem Konzern raus, sonst darf die Airline nicht mehr in der EU fliegen, wenn eine ausländische Firma die Mehrheit hat. Daher ging die Airline sofort an die Banken. Hoffentlich haben die EU-Eigentümer sonst macht der Hard-Brexit hier bald wieder Ärger.
Beitrag vom 28.08.2019 - 11:15 Uhr
Die Banken werden kein nachhaltiges Intresse an der TC Airline haben.


Das läuft auf eine Zerschlagung hinaus, Veranstalter in die eine und airline in die andere Richtung.
Das jemand bei der heutigen Situation die Airline als eigenständiges Unternehmen haben will glaube ich einfach nicht.
Investitionsstau und ein ultra kompetitives Wettbewerbsumfeld.

Wenn die Airline an die Banken geht, wird diese weiter verkauft.
In kleinen Teilen, weil eine Condor für LH etwas wert ist, für jeden anderen aber nicht, das hat die LH mit dem covern der Routen aus FRA durch EW schon klar gemacht.


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