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Condor: Andere Veranstalter belegen Plätze der Thomas Cook

Condor Airbus A321
Condor Airbus A321, © Thomas Cook

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FRANKFURT - Der Ferienflieger Condor hat den Buchungsstopp seines insolventen Mutterkonzerns Thomas Cook nach eigenen Angaben gut verkraftet. "Thomas Cook war zwar unser größter Einzelkunde, stand aber nur für weniger als 20 Prozent unserer Plätze", sagte Condor-Vertriebschef Paul Schwaiger der Deutschen Presse-Agentur.

Es gebe sehr gute Anzeichen dafür, dass Condor die entstandene Lücke der Thomas-Cook-Reiseveranstalter schließen könne. "Die anderen Veranstalter haben zusätzliche Plätze gebucht." Der Flugbetrieb der Condor sei in den vergangenen Tagen sehr stabil und zuverlässig gelaufen. Man habe keinen einzigen Flug streichen müssen.

Die Fluggesellschaft hält sich derzeit mit der Hoffnung auf einen Überbrückungskredit von 380 Millionen Euro in der Luft, den die Bundesrepublik und das Land Hessen zugesagt haben. Die Zustimmung der Europäischen Union zu dem Vorhaben steht aber noch aus. Der Kredit soll die Suche nach einem neuen Investor ermöglichen. Die britische Konzernmutter Thomas Cook wie auch die deutsche Veranstaltungstochter mit Reisemarken wie Neckermann, Öger oder Bucher haben hingegen Insolvenz angemeldet.

Das Unternehmen verteidigte Sonderangebote für Einzeltickets, die dem Magazin "Der Spiegel" zufolge für Unmut bei der Konkurrenz gesorgt haben sollen. Man habe die Zusage zu der Staatsbürgschaft nicht dafür genutzt, Dumpingpreise anzubieten, erklärte eine Sprecherin. Es handele sich vielmehr um eine zeitliche Überschneidung. "Die letzte Preisaktion lief von 23. September bis 3. Oktober 2019, begann also einen Tag nachdem die Thomas Cook Group plc Insolvenz angemeldet hatte. Die Aktion war bereits im Juli in die Systeme eingespielt worden und konnte so kurzfristig nicht gestoppt werden."

Für den kommenden Winter und die darauf folgende Sommersaison hätten die Buchungen angezogen, erklärte Schwaiger. Die übrigen Veranstalter hätten einen erhöhten Bedarf angemeldet. Man habe auch keine Außenstände mehr bei Thomas Cook, weil Flüge anders als bei Hotelzimmern üblicherweise bereits vor der Leistungserbringung bezahlt würden. Condor plant nach Schwaigers Worten im kommenden Sommer einen zu 2019 unveränderten Flugplan mit 58 Maschinen. Weitere Entscheidungen werden erst nach weiteren Verhandlungen mit den Kunden getroffen.

Bei den Veranstaltern wie bei den Einzelkunden sei keinerlei Skepsis zur Zukunftsfähigkeit der Airline zu spüren, sagte der Vertriebler. Insbesondere die mehr als 8000 verbundenen Reisebüros spielten dabei eine entscheidende Rolle. "Dass sich einzelne Veranstalter wie etwa die DER Touristik sogar eine Beteiligung an der Condor vorstellen können, ist das größte Lob für unser Produkt."
© dpa-AFX | 04.10.2019 15:56

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Beitrag vom 06.10.2019 - 20:06 Uhr
@ Boeing757767:
Meine guten Wünsche für all die Condor Kolleginnen und Kollegen habe ich schon mal bekundet. Keine Frage, jedem Einzelnen soll dies gegönnt sein.
Aber Ihre Aussage, "20% fängt man nun sicherlich anders auf" glaube ich eben nicht.
Ich meine, es gab irgendwas mit einer Marge in einem einstelligem (niedrigem) Prozentbereich und Sie glauben wirklich, einen Wegfall von 20 % verkauften Tickets fängt man mal eben so auf? Da glaube ich, wird der Wettbewerb in der Branche einen Strich durch die Rechnung machen.
Beitrag vom 06.10.2019 - 16:34 Uhr
@ contrail

Danke. Doch mit dem selben Argumente sage ich das. Dass Tickets in der Ferienlosen Zeit verramscht werden, war immer so und Sie können das doch nun nicht als Planungsgrundlage für das ganze Jahr sehen.
Sehe ich auch nicht. ich sehe nur das Jetzt, da liegt Condor beträchtlich unter den Preisen der Wettbewerber. Ob das letztes Jahr auch so war weiß ich nicht.
Ebenso wurden nur 20% der Tickets v TC gekauft. Und die sicherlich nicht zum guten Preis. Rest ging schon immer als Einzelplatz Verkauf oder anderweitig. 20% fängt man nun sicherlich anders auf.
Es geht aber nicht nur um das TC Geschäft, die Unsicherheit zum Produkt Condor muss ja auch kompensiert werden. Das geht eben nur über den Preis und der füllt die Maschinen. Aktuell. Wenn sich alles beruhigt wird es auch wieder andere Gründe geben.
Der bald verkündete Gewinn 2018 wurde zum großen Teil also ohne die TC Hilfe beschafft.
Wir werden sehen, wie groß der Gewinn sein wird, vielleicht haben Sie da je schon Informationen. Ich vermute es wird nicht so doll, denn a. ging der Spritpreis nach oben, aber der Yield nicht b. war Condor stark in Spanien engagiert und das ist eingebrochen und hat den brutalsten Wettbewerb. Aber schauen wir mal. Auf jeden Fall dürfte das Condor Ergebnis diesmal wieder separat ausgewiesen werden.
Einfach Mal abwarten wenn das Geschäftsjahr rum ist. Eine große Buchungsnummer ist a jeden Fall hilfreich. Auch wenn die Tickets billig sind , wenn der Kunde kein Vertrauen hätte würden Sie dann billigst 400 Euro nach Kapstadt hin U zurück versenken ??
Da würde ich nichts drauf geben, für Geld machen Leute die verrücktesten Sachen ;-) Ich habe gerade CPT mit Swiss im Januar für meine Eltern gebucht, 250€ pP mehr. Das war mir dann doch zu heiß. Das muss jeder für sich entscheiden.
Also weiter Daumen drücken!

Dieser Beitrag wurde am 06.10.2019 18:50 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 06.10.2019 - 15:48 Uhr
@ contrail

Danke. Doch mit dem selben Argumente sage ich das. Dass Tickets in der Ferienlosen Zeit verramscht werden, war immer so und Sie können das doch nun nicht als Planungsgrundlage für das ganze Jahr sehen. Ebenso wurden nur 20% der Tickets v TC gekauft. Und die sicherlich nicht zum guten Preis. Rest ging schon immer als Einzelplatz Verkauf oder anderweitig. 20% fängt man nun sicherlich anders auf. Der bald verkündete Gewinn 2018 wurde zum großen Teil also ohne die TC Hilfe beschafft. Und der Winter ist die maue Zeit. Einfach Mal abwarten wenn das Geschäftsjahr rum ist. Eine große Buchungsnummer ist a jeden Fall hilfreich. Auch wenn die Tickets billig sind , wenn der Kunde kein Vertrauen hätte würden Sie dann billigst 400 Euro nach Kapstadt hin U zurück versenken ??


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