Qantas-Testflug
Älter als 7 Tage

Für 20 Stunden in die Röhre

Der nagelneue Qantas Boeing 787-Dreamliner wird zum Testlabor auf der Ultralangstrecke
Qantas Boeing 787-9, © Qantas

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NEW YORK - 20 Stunden nonstop - das ist selbst für hartgesottene Vielflieger eine Herausforderung. Qantas nennt sie "Project Sunrise" und sieht in Ultralangstrecken eine Marktlücke. Doch bevor die in Serie gehen, testet die Airline an Mitarbeitern, wie eine solche Mammutreise körperlich und seelisch verkraften.

Starten wird der nagelneue Boeing Dreamliner in seiner Funktion als Teströhre am Morgen des 18. Oktobers in New York, landen soll er am Sonntag in Sydney. An Bord sein werden neben der Crew und ein paar Dutzend anderen Qantas-Mitarbeitern Wissenschaftler und Mediziner.

Sie werden die Gehirne der Piloten screenen und auf deren Wachsamkeit überprüfen sowie den Schlaf und das Essverhalten der Passagiere beobachten und einordnen.

In der Notfallapotheke unter anderem: Melatonin-Tabletten und Mittelchen gegen Panik-Attacken. Fenster mit integriertem Licht sollen dem Körper Tageszeiten vorgaukeln, um dem Jetlag eins auszuwischen.

"Jetlag ist mehr als nur eine Unannehmlichkeit", sagt Biochemikerin und Professorin an der California Santa Cruz Universität Carrie Patch. "Er hat verheerende Auswirkungen auf den Körper. Wer viel reist, setzt potenziell mehr Gewicht an, sein Herz-Kreislaufsystem verändert sich ebenso wie möglicherweise sein Verhalten."

Zum Jetlag kommt es dann, wenn ein Reisender in rascher Folge drei oder mehr Zeitzonen durchquert. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass körperliche Übungen und die richtige Ernährung dem Körper helfen können, sich an eine neue Zeitzone zu gewöhnen - als wichtigste Hilfe hat sich jedoch das Sonnenlicht herausgestellt.

Der Testflug von New York nach Sydney im Oktober und ein weiterer von London nach Sydney später in diesem Jahr sind wichtige Gradmesser für Qantas' Pläne, die Ultralangstrecken ab 2022 in Serie gehen zu lassen.

Wenn sie durchführbar erscheinen kann Qantas-Chef Alan Joyce sich auch nonstop-Verbindungen von Australiens Ostküste nach Südamerika oder Afrika vorstellen.

Das perfekte Flugzeug dafür ist noch nicht gefunden: Airbus und Boeing liefern sich derzeit noch einen Wettstreit um den Zuschlag des Qantas-Managements. Der soll Ende 2019 erteilt werden.

Qantas selbst braucht für die serienmäßigen Ultralangstreckenflüge das OK der australischen Luftfahrtbehörde - die Mitarbeiter dort werden sich insbedondere für die Ergebnisse der Tests an der Crew interessieren. Auch Vereinbarungen mit den Piloten muss das Qantas-Management für "Projekt Sonnenschein" ändern.

Wenn das alles klappt könnten die Ultralangstreckenflüge nach Ansicht des Professors Rico Merker die Karten auf dem Flugmarkt neu mischen.

n der Welt privater Flüge verfestigt sich der Trend zu ultralangen Flügen bereits - Anfang Oktober hat Bombardier mit einem Nonstop-Flug von Sydney nach Detroit nachgewiesen, dass die Global 7500 selbst Strecken von mehr als 8.000 Seemeilen am Stück bewältigen kann.
© Bloomberg, aero.de | Abb.: Qantas | 18.10.2019 07:58


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#14908
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Beitrag vom 17.10.2021 - 20:05 Uhr
was ist, gibt es Probleme?
Beitrag vom 16.08.2021 - 10:34 Uhr
@FloCo:
Das 'bemängele' ich an dem Beitrag:
"Planungen gibt es schon etwas länger. Nur haben die keinen der jeden Nasenpopel ins aero Forum schreibt. Und das hat auch seine Gründe. Und die Ereignisse überschlagen sich aktuell etwas schneller als auch Sie und ich uns das wohl ausmalen konnten. Andererseits kann man nicht bei jedem Ereignis gleich und sofort mit Sack und Pack das Land verlassen. Man hat eine Botschaft in dem Land eingerichtet die schließlich hoheitliche Aufgaben zu erledigen hat, incl. Betreuung der sich vor Ort befindlichen deutschen Bürger.".
Weil es nicht stimmt, quasi komplett falsch ist (und mich, wie schon öfters, diskreditieren sollte).

Außenminister H.Maas und Verteidigungsministerin A.Kramp-Karrenbauer werden zu Recht kritisiert - weil sie die Lage völlig falsch eingeschätzt und entsprechend schlecht 'vorbereitet' haben. Das kann man in anderen Medien (nicht Luftfahrtforen) nachlesen, z.B. auf Spiegel.de.

Aber prinzipiell haben Sie Beide Recht, ich hätte darauf gar nicht reagieren sollen. Mein Fehler.

Tut mir leid, aber ich kann in dem von Ihnen bemängelten Kommentar keinerlei Bezug zu Ihrem Kommentar sehen. Wie soll dieser Kommentar Sie dann diskreditieren?
Der User @Otto West redet über Planungen, die Sie mit keinem Wort erwähnt haben, der User @GB allerdings schon. Wie schaffen Sie es da sich gleich wieder in die Opferrolle zu lesen, dass Sie der User hier diskreditieren will? Der Kommentar von @74 bitte 63 würde dazu taugen; auf den nehmen Sie aber keinen Bezug.

Genau genommen antworten Sie jetzt hier auf einen Kommentar, der keinen wirklichen Bezug zu dem Ihrigen hat mit einer Beleidigung... und das gerade von Ihnen, wo Sie doch immer so sehr auf den guten Umgangston achten und immer sofort nach Moderation, Sperrungen und sonstigen rufen, wenn Sie sich angegriffen fühlen...

Das ist das, was ich nicht verstehe hier...

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