737 MAX-Nachfolger
Älter als 7 Tage

Boeing spricht mit Airlines über ein "Future Small Airplane"

Dennis Muilenburg
Dennis Muilenburg, © Boeing

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SEATTLE - Ein Jahr nach dem ersten Absturz einer 737 MAX will Boeing die Wiederzulassung des Jets erreichen. Nach Worten von Konzernchef Dennis Muilenburg hat Boeing die Flugsteuerung "entscheidend" nachgebessert. Zeitgleich spricht Boeing mit Airlines und Leasingfirmen über ein "Future Small Airplane".

Keiner der 189 Insassen konnte am Morgen des 29. Oktober 2018 den Aufprall auf das Meer vor Jakarta überleben: Lion Air Flug 610 deckte Risiken auf, die erst nach dem zweiten Unfall mit einer 737 MAX 8 bei Ethiopian Airlines zum Grounding führten.

"Maßgebliche Verbesserungen" will Boeing-Chef Dennis Muilenburg am Dienstag vor dem US-Handelsausschuss ins Feld führen, um Politik und Öffentlichkeit am Jahrestag von einer "sichereren" 737 MAX zu überzeugen.

Eine Wiederholung der Abläufe von Jakarata und Addis Abeba werde dadurch ausgeschlossen, heißt es im Redemanuskript.

Nach dem am vergangenen Freitag von Indonesien vorlegten Ermittlerbericht haben heftige Steuereingriffe der neuen Trimmautomatik MCAS die JT610-Piloten überrascht - das System gilt auch als wahrscheinliche Hauptursache beim Absturz von Ethiopian Airlines Flug 302 im März 2019.

"Die Frage lautet: wie können wir sicherstellen, dass es keine weiteren (Abstürze, Red.) geben wird", sagte Senator Roger Wicker "Reuters" vor der Anhörung. Der Ausschuss werde auf eine stärkere Kontrolle durch die US-Luftfahrtaufsicht FAA pochen.

Auch die US-Regierung will aus den Abstürzen Konsequenzen ziehen und die Aufsichtsfunktion der FAA wieder herstellen. Laut Insidern hatte die FAA - wohl auch wegen Budgetkürzungen - bei Zulassung der 737 MAX rund 40 Prozent der Verfahrensdokumentation- und tests an den Konstrukteur und Hersteller Boeing ausgelagert.

Neuer 180-Sitzer?

Die Verschärfungen könnten sichtbar werden, wenn Boeing die Entwicklung eines neuen Flugzeugprogramms in Angriff nimmt. Die milliardenschwere Konstruktion eines New Mid-market Airplane (NMA) hat in Seattle inzwischen offenbar weitaus geringere Priorität als eine Nachfolgeregelung für die 737 MAX.

Laut "The Air Current" spricht Boeing mit Airlines und Leasingfirmen über ein "Future Small Airplane" (FSA) mit 180 bis 210 Sitzen, das später auch als Basis für einen 757-Nachfolger dienen könnte.
© aero.de | Abb.: Boeing | 29.10.2019 08:11

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Beitrag vom 04.11.2019 - 20:20 Uhr
Fehlendes Budget wird für eine Neuentwicklung nicht das Thema sein, denn Boeing ist Teil der nationalen Sicherheit der USA. Falls nötig wird der Staat per Subventionen nachhelfen als 787/777. Die Zeitdauer ist das großes Problem, Out-of-the-Box Ideen wie die von tip sehe ich praktisch als gegenstandslos an.Die politischen Gräben sind viel zu groß und Boeing wird einen Teufel tun, einen neuen Konkurrenten heranzuzüchten.
Beitrag vom 03.11.2019 - 19:49 Uhr
Ob die MC 21 überhaupt geeignet erscheint, auf ihr aufzubauen für ein „Future Small Airplane“ (Ein Modell für die nächsten Jahrzehnte.) bezweifle ich persönlich. Aber davon abgesehen, mein Wissen ist da nicht fundiert genug, glaube ich ebenfalls nicht daran, dass man sich bei Boeing ansatzweise mit so einem Gedanken beschäftigt. Man würde einen weiteren Wettbewerber fördern, daran glaube ich echt nicht!
Beitrag vom 03.11.2019 - 16:19 Uhr
Als Kompromiss könnte man einen fertigen Entwurf kaufen und zur Boeing abwandeln. Die Irkut MC21 wäre sicher ein geeignetes Konzept. Damit könnte man die nächsten 20 Jahre gut "überbrücken".

Vorher friert die Hölle zu, ehe Boeing ein Model aus Russland übernimmt. Und falls Boeing es doch versuchen sollte wird die US Politik das Ihrige dazu Beitragen es zu verhindern.Also Unsummen an Subventionen um ein eigenes Model zu entwickeln.
Jede Wette.

Dieser Beitrag wurde am 03.11.2019 16:20 Uhr bearbeitet.


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