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Erster Airbus A380 ist zerlegt

Airbus A380 MSN003
Airbus A380 MSN003, © Tarmac Aerosave

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LOURDES - Tarmac Aerosave hat den ersten Airbus A380 zerlegt. Ein Verkauf gewonnener Ersatzteile wird womöglich auch für weitere A380 die einzige Verwertungsperspektive darstellen - der weltweit größte Betreiber Emirates erwartet für ausgediente Flugzeuge "keinen Gebrauchtmarkt".

Nur zehn Jahre lang flogen die MSN003 und MSN005 für Singapore Airlines um die Welt. Weil danach keine andere Airline die frühen A380 leaste, fällten die Eigner - Fonds der Dr. Peters Group - im Juni 2018 einen harten Entschluss: die Flugzeuge sollen als Ersatzteilspender herhalten.

Elf Monate nach Beginn der Arbeiten bei Tarmac Aerosave am Flughafen Lourdes ist von der MSN003, der früheren 9V-SKA, kaum mehr als die Karkasse übrig. "Mehr als 90 Prozent der Gesamtmasse konnten recycelt werden", teilte der Verwerter mit. "Damit sind Ersatzteile nun auch auf dem Gebrauchtmarkt verfügbar."

Rund 45 Millionen US-Dollar pro Flugzeug will die Dr. Peters Group auf diesem Weg noch für die Anleger der A380-Fonds retten, die Vermietung der Triebwerke spielt pro Monat derzeit rund 480.000 US-Dollar ein. Nur für die A380 MSN006 fand sich bei beim Wet-Lease-Anbieter Hi Fly eine neue Aufgabe.

Airlines geben A380 auf

In den nächsten Jahren werden weitere Airlines ihre A380-Flotten ganz oder teilweise auflösen. Lufthansa wird 2022 und 2023 sechs ihrer 14 A380 bei Airbus für neue A350-900 in Zahlung geben. Air France schließt das Kapitel komplett: alle zehn A380 werden die Airline bis 2022 verlassen.

Airbus A380 MSN003
Airbus A380 MSN003, © Tarmac Aerosave

Airbus hat Anfang 2019 mangels Nachfrage das Aus der A380-Produktion beschlossen. Im Mai 2022 wird Emirates das letzte Neuflugzeug erhalten. Der Großkunde erwartet, dass in Zukunft noch mehr A380 das Schicksal der MSN003 und MSN005 teilen. "Es gibt keinen Gebrauchtmarkt für die A380", sagte Emirates-Präsident Tim Clark aero.de.
© aero.de | Abb.: Tarmac Aerosave | 20.11.2019 16:14

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Beitrag vom 22.11.2019 - 08:42 Uhr
Airbus hat mit Lufthansa ja in einigen Jahren die Inzahlungnahme von 6 A380 vereinbart. Laut sinngemäßer Aussage von Spohr verliert LH (zum Zeitwert nach Abschreibung vermutlich) nichts daran. Da stellt sich die Frage was Airbus damit vorhat und wie die das kalkulieren. Haben die (zumindest einen Teil) auf die neuen Verkaufspreise aufgeschlagen?

Auch was machen die damit. Landen die vielleicht doch noch bei BA oder jemand anderem. Gut gewartet sind die vermutlich was sie möglicherweise von Malaysia unterscheidet. Oder aber landen auch diese Flieger als Ersatzteilversorgung. Wenn ja an wen denn Emirates kann und will sich ja selbst bedienen. Fragen über Fagen und keine Antworten.
Beitrag vom 21.11.2019 - 21:20 Uhr
Die ersten A380 hatten doch erhebliche Probleme mit dem Flügel ( https://www.forbes.com/sites/michaelgoldstein/2019/07/24/potential-wing-cracks-reported-in-airbus-a380-superjumbo-jets/#59edbf3425c2), da sind vermutlich die jetzt folgenden Checks zu teuer für die Zweit-Betreiber. Zumal die ersten Serienmaschinen üblicherweise noch nicht die volle Performance haben, die nach etlichen MODs bei den späteren Maschinen erreicht wird. Da demnächst weiter gebrauchte Flieger auf dem Markt erscheinen werden, ist es sicher vernünftig, noch etwas zu warten.
Vermutlich wird auch Airbus an einigen Teilen interessiert sein, quasi als erweitertes Leadfleet Programm um ggf. z.B. die Performance von GLARE als Werkstoff zu untersuchen.
Beitrag vom 21.11.2019 - 17:24 Uhr
Mir unerklärlich worin der Markt für gebrauchte A380-Teile liegt, wenn es für die 380 gar keinen Gebrauchtmarkt gibt? Alle 380-Betreiber sind auf lange Zeit mit Neuteilen bestens versorgt, und ich geh mal davon aus, dass sie sich die auch leisten können.

Fahrwerke sind z.b begehrte „Verschleißteile“ und auch bei der Avionik gibt es sicher einige Teile die getauscht werden müssen. Warum sollten sich die Airlines einen teuren spare parts pool mit Neutrilen für die nächsten x Jahre zugelegt haben?


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