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Air Italy in Turbulenzen

Air Italy Airbus A330-200 in Miami
Air Italy Airbus A330-200 in Miami, © Air Italy

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MAILAND - Air Italy ist 2018 angetreten, Alitalia das Leben schwer zu machen. Tatsächlich ist es seitdem nicht gelungen, die ehemalige Meridiana in die Profitzone zu fliegen. Italienische Medien halten es sogar für möglich, dass Manager am 18. Februar eine Liquidation der Airline verkünden.

160 Millionen Euro Verlust 2018, 2019 sollen es einige Millionen mehr gewesen sein. Die genauen Zahlen erwarten Aktionäre und Beobachter auf einer außerordentlichen Aktionärsversammlung am 18. Februar.

"Il Corriere della Sera" und andere italienische Medien halten es für möglich, dass das Airline-Management dort eine Auflösung der Airline verkündet. Hinweise darauf sieht "Il Messaggero" in der seit Monaten andauernden Beunruhigung der Gewerkschaften ob ausgelagerter Strecken und einer für die Airline historisch kleinen Flotte von derzeit nur zwölf Flugzeugen.

Fest steht: Air Italy braucht dringend Geld. Doch laut "Corriere della Sera" ist der größte Aktionär Aga Khan nicht zu weiteren Investitionen bereit. Qatar Airways darf nicht - die Airline vom Golf hält bereits 49 Prozent von Air Italy. Mit nur einem Prozent mehr verlöre die ihren Status als europäische Fluglinie. Offenbar wird derzeit noch über Kreditlösungen gerungen.

Der Einstieg von Qatar Airways unter Akbar Al-Baker hat das Überleben der Meridiana 2018 zunächst gesichert. Das Ziel damals laut Al-Baker: "Wir wollen Alitalia ersetzen." Mit Hilfe eines Hub-and-Spoke-Systems sollte Air Italy der damals schon insolventen Alitalia von Mailand aus das Wasser abgraben.

Unterschätzt hat Al-Baker dabei vermutlich den italienischen Wahlkampf und den hohen Symbolwert der Alitalia, der seitdem zahlreiche Regierungen zu immer neuen Krediten für die Airline verleitet hat.

Auf den lukrativen Nordatlantik-Strecken formierten sich schließlich die drei großen US-Airlines gegen Air Italy. Im Dauerclinch mit der Golfairline um unlautere Subventionen und ungeliebte Flüge fünfter Freiheit sehen sie in Air Italy ein Trojanisches Pferd der Qatar Airways.

Ob diese Widrigkeiten schwer genug wiegen, um das Ende Air Italys zu besiegeln, wird sich nach Einschätzung der italienischen Medien in sehr naher Zukunft zeigen.
© aero.de | Abb.: Air Italy, Großbild: Martin Rogosz | 11.02.2020 14:12

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Beitrag vom 11.02.2020 - 17:55 Uhr
Lufthansa ist mit ihrem Produkt nicht konkurrenzfähig.
Es bedarf drei oder vier Euro mehr pro Pax um das an Bord Produkt wieder aufzuwerten.

Offensichtlich konkurrenzfähiger als Air Italy
Beitrag vom 11.02.2020 - 17:37 Uhr
Lufthansa ist mit ihrem Produkt nicht konkurrenzfähig.
Es bedarf drei oder vier Euro mehr pro Pax um das an Bord Produkt wieder aufzuwerten.
Beitrag vom 11.02.2020 - 16:51 Uhr
Es ist nicht mal nötig, neue Verbindungen seitens Air Dolomiti anzubieten. Es reicht, die Frequenzen von den bisherigen Flughäfen Richtung München und Frankfurt zu erhöhen. Damit könnte man einige Passagiere abgreifen, die mit den Langstreckenmaschinen der Air Italy geflogen wären und die nicht mit Alitalia fliegen wollen.


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