Günstigflieger lauern auf neue Heathrow-Slots

LONDON - Nach Entscheidung der britischen Regierung zum Ausbau Heathrows, rechnet der Datendienst OAG nach Fertigstellung mit kräftigen Zuwächsen im Zubringerverkehr. Allerdings würde das mit 14 Milliarden Pfund veranschlagte Projekt erst frühestens 2027 ans Netz gehen.

Den Schwerpunkt des Verkehrsausbaus am Flughafen Heathrow orten OAG-Analysten in einer deutlichen Verbesserung der Konnektivität am Standort London. Künftig sollen in Heathrow auch Billigflüge starten.

Allein für die geplante Neuaufnahme von Zubringerflügen zu 14 britischen Regionalflughäfen rechnet OAG mit jährlich 2,7 Millionen Passagieren und einem Bedarf von rund 25.000 Slots.

Zurück nach Heathrow soll auch ein Teil der Europaflüge, die derzeit über die Flughäfen Gatwick und Stansted abgewickelt werden. Aktuell bietet Gatwick 66 Europa-Ziele an, die von Heathrow aus nicht bedient werden.

Den Kapazitätsbedarf zur Erschließung neuer Europa-Märkte ab Heathrow beziffert OAG mit 12,1 Millionen Sitzen, für die rund 71.000 neue Slots benötigt werden.

Neu ab Heathrow wären auch erstmals Lowcost-Flüge nach Europa. Bereits in den Startlöchern: Easyjet und der Regionalflieger FlyBe. Das Potential sieht OAG bei 4,3 Millionen Sitzen. Dazu braucht es rund 25.000 Slots.

Naturgemäß hohes Ausbaupotential hat in Heathrow die Langstrecke, auch im Lowcost-Verkehr. Für den Ausbau der Bestandsmärkte sowie die Erschließung neuer Märkte in Asien, Afrika und Südamerika rechnet OAG mit einem Bedarf von 14,9 Millionen Sitzen und 38.000 neuen Slots.

Insgesamt erwartet OAG nach Inbetriebnahme der erweiterten Anlage in rund 10 Jahren jährlich 30,5 Millionen zusätzliche Passagiere (2017: 78 Millionen) und die Bereitstellung von 140.566 neuen Slots. Dies entspräche einem Nutzungsgrad von 50,4 Prozent der neu geschaffenen Kapazität von 60 Millionen Passagieren.