Elektroflug
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E-Fan X zu Flugtests in England

Airbus E-Fan X
Airbus E-Fan X, © BAE Systems

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CRANFIELD - Airbus hat den künftigen Elektroflug-Demonstrator E-Fan X  diese Woche nach Cranfield in England entsandt. Dort finden Flugversuche statt, die den Vierstrahler, einen umgebauten BAe RJ100-Regionaljet, auf den künftigen Testbetrieb in Hybrid-Konfiguration vorbereiten.

Der vierstrahlige Regionaljet BAe RJ100 traf am Dienstag für Flugtests in Cranfield, nördlich von London, ein, wie BAE Systems mitteilte. Das Flugzeug mit der britischen Registrierung G-WEFX trägt bereits die E-Fan-X-Lackierung für seinen Einsatz als Demonstrator für elektrische Antriebe.

Zunächst wird das Flugzeug in der herkömmlichen Konfiguration vermessen, bevor sein aufwändiger Umbau beginnt.

Dafür steht dem Jet noch ein längerer Werftaufenthalt bevor: so wird sein rechtes, inneres Strahltriebwerk "2", gegen einen elektrischen AE 3007-Fan getauscht, der an einem neu entwickelten Pylon hängen wird. Der Elektromotor mit 2MW-Leistung wird durch einen im hinteren Rumpf einzubauenden 2MW-Generator gespeist.

Letzerer kann auch durch eine im Heck installierte AE 2100-Gasturbine aufgeladen werden. Im vorderen Rumpf wird außerdem ein Energiespeicher eingerüstet. Dessen Lithium-Ionen-Akkus können Start und Steigflug mit bis zu 700kW elektrischer Leistung unterstützen.

Hinzu kommen die Steuerung der neuen Motorelektrik, eine Energieverteilungsanlage und die zugehörigen Cockpitsysteme. Die drei übrigen Strahltriebwerke bleiben zunächst unverändert. Auf längere Sicht könnte aber noch ein zweites Triebwerk auf elektrischen Betrieb umgestellt werden.

Das Flugzeug enthält am vorderen Rumpf noch große Kühllufthutzen, die ein neues Flüssigkeitskühllsystem für die Elektrik an Bord versorgen. Außerdem soll auf der Rumpfoberseite ein Luftauslaß installiert werden.

Großbritannien fördert den bei Airbus erprobten E-Fan X im Rahmen des Forschungsprogramms Clean Sky 2 mit etwa 70 Millionen Euro. Rolls Royce ist Projektpartner für die Antriebsforschung. Das Programm soll Erkenntnisse über die Zulassungsbedingungen künftiger, hybrid-elektrischer Antriebe erbringen. Der Erstflug in der Hybrid-Konfiguration ist im Jahr 2021 vorgesehen.
© FLUG REVUE - SST | Abb.: BAE Systems | 29.02.2020 11:11

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Beitrag vom 01.03.2020 - 13:02 Uhr
->2ndSEG, lassen Sie doch solche persönlichen Äußerungen oder suchen Sie sich irgendein anderes "PrimitivForum"
Beitrag vom 01.03.2020 - 00:56 Uhr
@ EricM: Vielen Dank für Ihren - wie immer - sehr qualifizierten Beitrag!

@ mpilot: Sorry, aber Ihr Horziont reicht offenbar nicht sehr weit...

Wie stellen Sie sich das denn sonst vor? Da wird in 5 Monaten ein 250 kN Elektro-Antrieb entwickelt und dann einfach an einen A350 gehängt?!?

Bei allem Respekt: Hier steht die Luftfahrt noch ganz am Anfang und es bedarf erst einmal einiger gründlicher Basis-Forschung, bevor man an ein umsetzbares Konzept herankommen könnte. Und hierzu dient dieser Demonstrator: einfach eine Forschungsbasis, um verschiedene Konfigurationen zu testen.

Toll, dass Airbus hier wieder einmal ganz vorne mitspielt. Besser, als einen Schmalrumpf aus den 60er-Jahren trotz einjährigen Groundings wieder flugreif zu "basteln"...!

Boeing könnte ja eine "e737" entwickeln, da würden "Lumpen in den Tanks" wenigstens nicht so viel ausmachen ;-))
Beitrag vom 29.02.2020 - 19:20 Uhr
Und mit einem zusätzlichen Akku der Leistungsklasse 700KW (gemeint sind sicher KWh)

Nein, gemeint und geschrieben ist, der 2 MW Generator von einer 2 MW Turbine gespeist, "Akkus können Start und Steigflug mit bis zu 700kW elektrischer Leistung unterstützen".

Sagt nichts über die Kapazität des Akkus aus, die ist aber eher größer als 700 kWh denn der C Wert liegt im allgemeinen deutlicher unter 1 als darüber. Wenn also der Akku mit 700 kW zugeschaltet wird, reduziert sich die Leistung der Turbine um diesen Wert denn der Antrieb kann nur 2 MW leisten.

Die Infos sind eigentlich technisch wenig aussagekräftig.


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