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IATA erwartet höheren Umsatzverlust als vor zwei Wochen

Die Verbreitung des Coronavirus, Stand 5. März 2020
Die Verbreitung des Coronavirus, Stand 5. März 2020, © CSSE Johns Hopkins University

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GENF - Der Umsatzverlust der Fluggesellschaften wegen des Coronavirus wird viel drastischer ausfallen als noch vor zwei Wochen gedacht. Die IATA geht inzwischen davon aus, dass die Fluggesellschaften in diesem Jahr im Passagiergeschäft zwischen 63 und 113 Milliarden Dollar an Umsatz verlieren.

113 Milliarden Dollar würde einem Anteil von 19 Prozent des Gesamtvolumens entsprechen und sei in der Dimension mit der Finanzkrise 2008/2009 vergleichbar. Die Auswirkungen auf das Frachtgeschäft seien noch nicht abzuschätzen.

Die Passagierrückgänge wären in Deutschland und anderen europäischen Staaten mindestens genauso stark wie in Asien. Einem starken Nachfrage-Einbruch würde den Annahmen zufolge eine schnelle Erholung folgen.

In einem etwas vorsichtigeren Szenario mit einer eingegrenzten Verbreitung des neuartigen Coronavirus geht die IATA weltweit von 63 Milliarden Dollar (56,4 MMilliarden Euro) weniger Umsatz aus.

Passagierrückgang von zehn Prozent in Deutschland

Auf den deutschen Markt entfielen davon 2,9 Milliarden Dollar (2,6 Milliarden Euro) bei einem Passagierrückgang um zehn Prozent. Die heftigsten Einbußen erwarten die Experten in China, Italien und dem Iran.

IATA-Chef Alexandre de Juniac appellierte an die Regierungen, die Fluggesellschaften zu stützen. Es seien außergewöhnliche Zeiten, in denen die Industrie Erleichterungen bei Steuern, Gebühren und der Vergabe von Start- und Landerechten benötige.

Erst vor zwei Wochen hatte die Organisation noch einen Umsatzrückgang von bis zu 29,3 Milliarden Dollar für wahrscheinlich gehalten. Sie war dabei davon ausgegangen, dass sich Covid-19 weitgehend auf eng mit China verbundene Märkte beschränke.

Inzwischen habe sich das Virus aber in mehr als 80 Ländern verbreitet und die Ticket-Vorausbuchungen auf den Strecken nach China seien stark eingebrochen.
© dpa | Abb.: CSSE Johns Hopkins University | 05.03.2020 13:12

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Beitrag vom 05.03.2020 - 18:29 Uhr
Interessant ist, dass das Corona Virus das News Thema Greta und den hysterischen Klimawandel aus den Schlagzeilen verdrängt hat.

Interessant? Eigentlich eher normal. Das gilt besonders für die mediale "Schlagzeilen" Berichterstattung, die über "fear sells" verkauft...
Jedes kurzfristige Ereignis verdrängt eine langfristige Situation voübergehend aus den Schlagzeilen. Das heißt ja nicht, dass es das langfristige Problem plötzlich nicht mehr gibt.
Außer man glaubt, es existiert nur, was auf Seite 1 der BLÖD steht :-)

Leider ist jedoch genau dieses neue Thema geeignet den von menschgemachten Klimawandel Befürwortern geforderten Traum nach weniger Luftverkehr Wirklichkeit werden zu lassen.

Ach was, die paar Wochen/Monate reißen bezüglich Klima weder was rein noch raus. Sobald diese Sonder-Grippe mit dem eigenen Namen einmal durch ist, gehts mit dem Fliegen doch weiter wie bisher. Wahrscheinlich noch mehr, da dann viele den Ausfall Anfang 2020 nachholen werden.
Und 2021 lesen wir dann im Gegenzug über hohe Wachstumsraten, die die Wachstumsdelle wieder mehr als ausbeulen.
Beitrag vom 05.03.2020 - 16:27 Uhr
Luftfahrt ist kein langweiliges Geschäft

Interessant ist, dass das Corona Virus das News Thema Greta und den hysterischen Klimawandel aus den Schlagzeilen verdrängt hat. Leider ist jedoch genau dieses neue Thema geeignet den von menschgemachten Klimawandel Befürwortern geforderten Traum nach weniger Luftverkehr Wirklichkeit werden zu lassen.

Auch bestimmte Playern in der Airline Branche dürfte es garnicht zu unpassend kommen, dass im Verlauf der Corona Krise, von der noch keiner weis wie lange sie dauern wird, der Markt wohl erheblich bereinigt werden dürfte. Manche Pläne für neue Airlines oder neue Strecken dürften sich in Wohlgefallen auflösen. Da nützt es auch nichts wenn jetzt die Kerosinpreise aufgrund mangelnder Nachfrage fallen werden.

Die Verlierer dieser Krise, die nicht nur für die Luftfahrtbranche sondern auch den Tourismus in vielen Ländern eine Katastrophe darstellt, sind die Mitarbeiter bei allen luftfahrtaffinen Firmen, und das über den Tag hinaus an dem sich das Geschehen wieder normalisieren könnte. Die Landschaft wird definitiv nach der Überwindung der Krise anders ausschauen als jetzt und womöglich sogar die Reisefreiheit, wie wir sie kennen beeinträchtigen.

Ob und wie schnell sich die Branche auf den alten Wachstumspfad zurückbegibt steht erstmal in den Sternen. Alle Airlines deren Geschäftspläne mit zu heißer Nadel gestrickt sind werden wohl noch in diesem Jahr das Zeitliche segnen. Man darf gespannt sein, wie das den Airlines in ME bekommt.

Michael O'Leary wittert zwar neues Geschäft und günstige Konditionen für noch mehr Flieger für die Zeit nachdem die Corona Krise beendet ist, geht dabei aber mit seiner Wette auf Zahl ein hohes Risiko ein.

Da soll mal jemand sagen Luftfahrt ist ein langweiliges Geschäft. LOL


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